Leipziger Corona-Impfzentrum: Wie kommt man an Termine?

Seit einigen Tagen ist es betriebsbereit, nun steht auch der Zeitplan für den Start fest: Im Impfzentrum auf der Neuen Messe in Leipzig werden voraussichtlich ab 11. Januar 2021 die ersten Impfungen gegen das Coronavirus vorgenommen. „Das hängt aber davon ab, wie viel Impfstoff zu diesem Zeitpunkt verfügbar ist“, sagte Kai Kranich, der Sprecher des Landesverbandes Sachsen des Deutsches Rotes Kreuzes, am Dienstag auf LVZ-Nachfrage. Ziel sei es aber, dass die 13 Impfzentren in Sachsen alle Mitte Januar starten. Hintergrund: Sachsen hat derzeit noch nicht genügend Impfstoff zur Verfügung. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden in den stationären Pflegeeinrichtungen, die von mobilen Teams aufgesucht werden, sowie das medizinische Personal in den Krankenhäusern werden derzeit vorrangig geimpft. Das sächsische Sozialministerium hat das Deutsche Rote Kreuz Sachsen (DRK) mit der Koordinierung der Errichtung und des Betriebs der 13 sächsischen Corona-Impfzentren beauftragt. DRK: Noch keine Terminvergabe möglich: „Aktuell können wir noch keine individuellen Termine für die Impfzentren vergeben“, bittet DRK-Sprecher Kai Kranich um Verständnis. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, eine Online-Plattform zur Terminvergabe in den Impfzentren zu erstellen. Dort werden auch Fragen um Impfberechtigung oder Vorerkrankungen erklärt. Details seien aber noch offen. FAQ zur Impfung: Termine, Impfzentren, Reihenfolge Eine Anmeldung ist künftig auch telefonisch möglich, betonte der Sprecher. „Erst wenn wir wissen, wie viele Impfstoffe wir haben, können wir Termine vereinbaren“, erläuterte Kranich. Wie das Prozedere funktioniert, werde rechtzeitig bekanntgegeben. Rechtsverordnung legt die Impf-Reihenfolge fest: In Sachsen gibt es derzeit 970 stationäre Pflegeeinrichtungen, in denen 50.997 Menschen leben und 41.311 Beschäftigte arbeiten. In den 77 Krankenhäusern arbeiten weitere 53.183 Menschen. Bislang sind laut DRK in Sachsen über 29.000 Impfdosen eingetroffen. Ab Januar 2021 sollen dann pro Woche voraussichtlich 34.000 neue Dosen folgen. Um gegen das Coronavirus geschützt zu sein, braucht es zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen. Daher werden von jeder Impfstofflieferung, die Sachsen erreicht, die Hälfte der Dosen für den Zweittermin zurückgestellt. Rein rechnerisch werden für die erste impfberechtigte Personengruppe über 290.000 Impfdosen benötigt, wenn alle freiwillig einer Impfung zustimmen. Angesichts dieser Zahlen scheint es zumindest fraglich, ob die Impfzentren ab Mitte Januar genügend abbekommen, um einen mehr als symbolischen Start hinlegen zu können. Die Reihenfolge der Impfungen ist in einer Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums festgelegt, die auf der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut (RKI) aufbaut. Sobald genügend Impfstoffe da sind, sollen die sächsischen Impfzentren täglich geöffnet sein. Unter der Woche plant das DRK dann Öffnungszeiten von zehn Stunden und am Wochenende von acht Stunden. Von Mathias Orbeck