Leipzigs Kliniken bereiten sich auf die dritte Welle vor

Die bundesweite Tendenz zeichnet sich auch in Leipzig ab: Die Corona-Betten in den großen Leipziger Kliniken werden wieder stärker belegt. Zwar verzeichnet etwa das Uniklinikum Leipzig (UKL) seit einigen Wochen konstant um die 20 Covid-Patienten auf der Intensivstation (ITS); mit Stand von Donnerstag waren es 22. Aber: Allein am Wochenende kamen hier 14 neue Patienten auf die ITS. Die Gesamtbelegung stieg nur durch Umverlegungen nicht. Auf Normalstation lagen Donnerstag am UKL 19 Corona-Patienten. Macht aktuell insgesamt 41, das entspricht etwa dem Wert der vergangenen Wochen. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle wurden am UKL zeitgleich 137 Corona-Patienten behandelt. Das Durchschnittsalter ist von 68,5 im Dezember auf aktuell 65 gesunken. „Für die kommenden Wochen rund um Ostern rechnen wir mit einer deutlichen Zunahme der Patientenzahlen“, erklärt UKL-Vorstand Professor Christoph Josten, „bis hin zu einer Situation, wie wir sie zum Jahreswechsel erlebt haben.“ Das UKL bereitet sich darauf vor, die Covid-Kapazitäten wieder aufzubauen „und unseren Regelbetrieb erneut einzuschränken“. Die Entscheidung darüber falle in den kommenden Tagen. „Es wird eindeutig mehr“: „Es wird eindeutig mehr– und wir erwarten leider einen weiteren Anstieg“, sagt auch Nils Kellner, Oberarzt für Infektiologie am Klinikum St. Georg. 56 Covid-Patienten wurden dort am Donnerstag behandelt – 51 auf der Infektionsstation sowie fünf auf der ITS, teilt Geschäftsführerin Iris Minde mit. Gut eine Woche zuvor lagen am St. Georg 43 Patienten – 34 auf Normalstation und neun auf der ITS. Die bisherige zeitgleiche Höchstbelegung hier: 73 ( während der zweiten Welle im Januar). Auch am St. Georg sinkt das Alter der Patienten, sagt Oberarzt Kellner. Das liege zum einen daran, dass immer mehr Ältere geimpft sind, aber auch an der britischen Variante. Vorletztes Wochenende sei zum Beispiel eine 43-Jährige auf die ITS verlegt worden. „Trend deutet auf eine dritte Welle auch in unserer Region“: „Der Trend deutet auf eine dritte Welle auch in unserer Region“, sagt Stefan Möslein vom Helios-Herzzentrum, das derzeit sieben Corona-Patienten auf Normalstation betreut und einen auf ITS. „Sorge bereitet uns die Altersgruppe plus 50 Jahre, da diese nach der Coronavirus-Impfverordnung und begrenzter Impfstoffverfügbarkeit noch länger auf eine Impfung warten muss“, so Möslein. Von Björn Meine