Massen vor „Royal Donuts“ in Leipzig: Der irre Hype um Kalorienbomben

Menschenschlangen bis zum Augustusplatz: Die neue Leipziger Filiale der Kette „Royal Donuts“ bietet gerade hervorragenden Anschauungsunterricht zum Thema „Massenphänomene – Ursachen und Wirkung“. Seit der Eröffnung am Samstag hat das große Anstehen für die Kalorienbomben begonnen, und Hunderte machen mit. Szenen, die man sonst beim Verkaufsstart von neuen I-Phones vor Apple-Stores kennt. Das Verrückte und zugleich Typische an dem Hype: Nicht jeder hat zuvor den Namen des Unternehmens gekannt, das in Leipzig und damit in Ostdeutschland seine erste Filiale aufmachte – die Familie Rudolph zum Beispiel. „Wir haben von dem Ansturm auf Instagram gelesen und wollten mal schauen, was es hier gibt“, sagt Sylvia, die eine Stunde vor dem Aufschließen um 13 Uhr mit ihrer Familie als Erste anstand. So funktioniert ein Schneeballeffekt, auch im Frühling. „Wir waren neugierig“: Die 39-Jährige, Ehemann Thomas und die Söhne Arthur (7) und Oskar (11) lieben den runden amerikanischen Krapfen, deshalb warten sie nun geduldig vor der Hausnummer 16. Hinter ihnen stehen Stefanie und Lea Majewski. Auch die Schwestern erfuhren von dem Rieseninteresse aus den sozialen Medien. „Wir waren neugierig, und so ein neues Geschäft ist auf jeden Fall eine Abwechslung in diesem Corona-Trott“, so die 40-jährige Stefanie. Betreiber ist Denis Ledea, in Leipzig als Breakdancer schon länger bekannt. „Bei Instagram hab ich mal eine Anzeige von Royal Donuts gelesen und fand es interessant“, erzählt der 31-Jährige. „Als ich dann von dem Franchise-Angebot erfahren habe, habe ich mich sofort beworben.“ Dass die Eröffnung Wellen schlagen könnte, hatten er und sein vierköpfiges Team wegen der Popularität in anderen Großstädten zwar für möglich gehalten, nicht aber in diesem Ausmaß. Um 20 Uhr war alles weg: Bis zum Augustusplatz standen die Neugierigen und Hungrigen. „Gegen 20 Uhr musste ich den Leuten sagen, dass wir erst am nächsten Tag weitermachen können – alles war leergekauft“, so Ledea. Neben auch von anderen Ketten angebotenen Donut-Klassikern gibt’s bei den Königlichen ganz spezielle „Royal Bombs“ oder „Royal Balls“, reichlich garniert unter anderem mit Milchschnitte oder Überraschungsei. Großer, gefährlicher Kalorienreichtum, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Der eine oder die andere soll angesichts der süßen Verlockungen am Wochenende seine Fasten-Pläne über den Haufen geworfen haben. Von Mark Daniel