Weihnachtsfeeling zum Mitnehmen in Leipzig: Hier gibt es Kräppelchen und Glühwein

Einsam steht er da: Der Leipziger Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz, ganz ohne die zahlreichen Hütten und Stände, die Bühne und die Besucher um ihn herum, der Weihnachtsmarkt fällt aus, die Corona-Infektionszahlen sind zu hoch. Am Dienstag wäre es losgegangen, vielen Standbesitzern fällt mit dem Ausfall eine wichtige Einnahmequelle weg. Doch die Leipziger Gastronomen haben sich etwas einfallen lassen und machen das Ganze einfach zum Mitnehmen. Die To-go-Angebote finden sich in der ganzen Stadt verteilt, viele davon in der Innenstadt – dort, wo eben eigentlich der Weihnachtsmarkt wäre. Hinweis: Diese Übersicht wurde Ende November erstellt. Vom 3. Dezember an gilt in ganz Leipzig ein Verkaufsverbot für Glühwein und andere alkoholische Heißgetränke zum Mitnehmen. Kräppelchen, Waffeln und Crêpes: Celina Kutylo, die Inhaberin des Café Wagner am Richard-Wagner-Platz, bietet mit einem Augenzwinkern neben dem klassischen Glühwein und anderen Heißgetränken auch ein „Anti-Corona-Getränk“. Das helfe zwar nicht wirklich, sagt sie, sei aber gut für die Seele. Gegen ein bisschen Pfand gibt es sogar eine richtige Tasse. Die sollte allerdings bitte wieder zurück gebracht werden. In direkter Nachbarschaft, in der Großen Fleischergasse, verkauft Prime Burger seinen Glühwein auf die Hand. Fündig werden Suchende ebenso in der Nachbarschaft. In der Hainstraße bieten Curry und Co. und der Pommesladen Frittz Glühwein to-go an. San Remo verkauft in Hainstraße wie auch in der Nikolaistraße Kräppelchen, Waffeln, Crêpes und natürlich Glühwein zum Mitnehmen. Über zu wenig Arbeit beschweren könne man sich nicht, so eine Mitarbeiterin in der Hainstraße. „Die Leute vermissen den Weihnachtsmarkt und wollen zumindest ein kleines bisschen in Stimmung kommen“, sagt sie. Angebote rund um den Markt: Am Markt steht der Baum zwar allein, drumherum werden durstige und hungrige Besucher aber fündig. Das Barfusz bietet hier Bratwurst, Burger und Glühwein an. Gegenüber, an der Milchbar Pinguin, erklärt Mitarbeiterin Peggy Deutschländer, dass vor allem eines nicht im Angebot fehlen dürfe: „Kräppelchen, die sind gerad ganz wichtig.“ Zudem gibt es an der Milchbar Glühwein, Kakao, Waffeln und noch die ein oder anderen Leckerbissen. Die gibt es auch in der Zweigstelle in der Petersstraße. Ebenfalls im Herzen der Stadt und to-go verkauft Curry Cult seit einiger Zeit Glühwein, mit und ohne Schuss. Wer mit trockenen Füßen Heißgetränke shoppen will, sollte der Bar Mephisto in der Mädlerpassage einen Besuch abstatten – hier steht auch ein festlicher Weihnachtsbaum. Und sogar Lebkuchenfreunde werden dieses Jahr fündig. An der Thomaskirche hat sich ein Lebkuchenhersteller in eine Eisdiele eingemietet und verkauft dort direkt. Fast nebenan bietet das Café Kandler an der Thomaskirche oder im Speck's Hof Heißgetränke an, auch Glühwein. Preislich halten sich die Angebote in der Innenstadt beim Glühwein zwischen circa 2,50 Euro und vier Euro – dann ist er sogar hausgemacht. Allerdings, bei den To-go-Angeboten in der Fußgängerzone gilt: Die Maskenpflicht muss eingehalten werden, der Verzehr ist nur außerhalb dieses Bereiches erlaubt. Und wer Lust auf etwas Leckeres für daheim hat, wird zusätzlich fündig: Restaurants in der ganzen Stadt bieten derzeit weihnachtliche Gerichte und Kuchen auf Vorbestellung und zum Abholen an. Weihnachtliche Stimmung auf dem Augustusplatz: Trotz der Absage des Weihnachtsmarktes, gibt es in der Innenstadt auch dieses Jahr die ein oder andere Hütte mit weihnachtlicher Deko und Delikatessen. Vier davon finden sich in der Grimmaischen Straße. Dort werden unter anderem Stollen verkauft. Ein paar Meter weiter, auf dem Augustusplatz steht traditionell das Märchenland. Die Stadt teilt auf Nachfrage der LVZ mit, dass es auch auf dem Markt vereinzelt Stände mit weihnachtlichen Sortiment geben werde. Festlich wird es auch im Clara-Zetkin-Park – mit der Möglichkeit, genügend Abstand zu anderen einzuhalten. Im Glashaus gibt es täglich Bratwurst, Waffeln und Glühwein, zum Mitnehmen und zum Schlendern durch den Park. Alternative Weihnachtsmärkte in der Stadt und digital: Einen ganzen Weihnachtsmarkt to-go bietet die Tankbar an der Angerbrücke. Ab Mittwoch, dem 25. November, gibt es dort bei Musik Glühwein, Kräppelchen und Herzhaftes für zum Mitnehmen. Eine andere Version ist der Pop-Up-Markt der beiden Betreiberinnen vom Studio Papaya am Roßplatz 12. Weil im Studio noch Platz ist, bieten sie 15 Künstlerinnen eine Verkaufsfläche an, um die Umsatzverluste der ausfallenden Märkte abzufedern. „Uns war wichtig, dass wir eben keinen Weihnachtsmarkt machen, bei dem alle KünstlerInnen vor Ort sind, sondern das Ganze zu strecken über einen längeren Zeitraum, damit wir die Corona-Hygieneregeln einhalten können“, so Johanna, eine der beiden Inhaberinnen vom Studio Papaya. Dort beginnt der Pop-Up-Markt der anderen Art am 3. Dezember. Für durstige Kunden wird auch Glühwein to-go angeboten. Viele der kleineren Weihnachtsmärkte in der Stadt, wie der am Werk 2 oder im Wilden Heinz fallen in diesem Jahr aus. Nicht stattfinden wird auch der erste Weihnachtsmarkt Ende November auf dem Gelände der Feinkost, alle weiteren im Dezember stehen noch auf der Kippe. Am Connewitzer Kreuz soll es jedoch eine digitale Alternative geben. So eine digitale Alternative gibt es auch bei der LVZ. Dort können Händler ab Freitag ihre Waren anbieten und die Kunden in den verschiedensten Bereichen stöbern. Hier werden Weihnachtsmarkt-Fans glücklich: Alle Angaben ohne Gewähr. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Von Vanessa Gregor