Wo gibt es FFP-2-Masken in Leipzig? Fragen und Antworten zur verschärften Maskenpflicht

Die Bund-Länder Beschlüsse vom Dienstag haben einen großen Ansturm auf medizinische Masken ausgelöst. Und zwar so sehr, dass plötzlich ein Wort der ersten Pandemie-Welle erneut auftaucht: Rationierung. Die ersten Verkaufsstellen müssen reagieren – und so teilte ein Firmensprecher der Drogeriemarktkette „Rossmann“ auf Anfrage der LVZ mit, dass der Verkauf von FFP-2- und FFP-3- Masken auf eine Packung pro Kunde beschränkt werde. „Medizinische Masken (OP-Masken) fallen aber nicht unter die Abgabebeschränkung.“ Ab 28. Januar gilt in Sachsen eine härtere Maskenpflicht. Beim Einkaufen oder im Nahverkehr muss dann mindestens eine medizinische Schutzmaske getragen werden. Zulässig sind neben klassischen OP-Masken auch FFP-2-Masken, aber auch Modelle des chinesischen Standards KN-95 – er ist vergleichbar mit FFP-2. Apothekerin verspricht Qualität aus Deutschland: Über die Engpässe im Drogeriemarkt kann Birgit Schade momentan nur lachen. „Wir haben beizeiten vorgesorgt“, sagt die Inhaberin der Apotheke am Petersbogen. Entsprechend gehe hier kein Kunde leer aus. Die Chefin verspricht hohe Qualität: „Unsere FFP-2-Masken kommen aus Wuppertal und damit aus deutscher Produktion.“ Sie könnten bis zu 20 Stunden getragen werden. Ein Stück verkauft sie für sieben Euro, es gebe aber ein gestaffeltes Preismodell nach dem Motto: Wer mehr kauft, spart. Nach den Bund-Länder-Beschlüssen habe es zwar eine höhere Nachfrage gegeben. „Ein Engpass deutet sich aber nicht an“, sagt sie. Apothekerverband fordert Besonnenheit: Dr. Kathrin Quellmalz vom Sächsischen Apothekerverband sieht die Leipziger Apotheken mit einer hohen Nachfragesituation konfrontiert. „Aktuell gehen wir von einer ausreichenden Menge im Markt aus, sodass wir die Bevölkerung bitten, von einer übermäßigen Bevorratung wie im Frühjahr vergangenen Jahres abzusehen“, erklärt sie gegenüber der LVZ. Sten Wagner von der Verbraucherzentrale Sachsen fordert derweil Umsicht beim Maskenkauf. „Gerade im Online-Handel sollte man vorsichtig sein, nur bei bekannten Anbietern kaufen und nicht gleich beim günstigsten Angebot zuschlagen.“ Der Marktpreis liege im Internet bei 1,50 bis 2,50 Euro. „In Apotheken ist es teurer“, so der Fachmann. Gutscheine für Risikogruppen: Für die etwa 34 Millionen Risiko-Patienten in Deutschland gibt es dagegen Erleichterungen: Sie sollten in diesen Tagen zwölf Gutscheine für FFP-2-Masken von ihren Krankenkassen zugesandt bekommen, wie Gesundheitsminister Jens Spahn am Montag mitteilte. Nach Vorlage in der Apotheke müssen für sechs Masken zwei Euro zugezahlt werden. Berechtigt sind Personen ab 60 Jahren und chronisch Erkrankte. Bei der „Central-Apotheke“ in der Grimmaischen Straße ist eine FFP-2-Maske für 3,99 Euro erhältlich, eine OP-Maske gibt es für 0,99 Cent. „Bei uns sind ausreichend Masken verfügbar“, erklärt Apothekerin Ulrike Merten. Es gebe mehrere Lieferanten, außerdem habe man die Lieferketten diversifiziert. Daher bestehe auch keine Abgabebeschränkung. „Sie können so viele kaufen, wie Sie möchten“, sagt Merten. Auch der Einzelhandel ist von der Partie: Doch nicht nur Apotheken und Drogeriemärkte versorgen Kunden mit Masken, auch im Einzelhandel sind sie längst angekommen. „Edeka ist vorbereitet – unsere Märkte können beide Varianten über unser Logistikzentrum ordern“, sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Für die Märkte in der Messestadt erwarte man keine Engpässe, man greife auf die Erfahrung aus Bayern zurück, dort sei alles „reibungslos“ über die Bühne gegangen. Der Freistaat Bayern führte die verschärfte Maskenpflicht schon am 18. Januar ein. OP-Masken: Die mehrschichtigen Masken bestehen aus Kunststoffen und schützen vor allem andere Menschen vor den Tröpfchen, die beim Sprechen ausgeschieden werden. Der Eigenschutz ist begrenzt. FFP-2-Masken: Sie kommen aus dem Arbeitsschutz und bewahren Arbeiter vor Staub oder giftigen Substanzen. Abhängig von ihrer Filterleistung werden sie in drei Kategorien eingeteilt. Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte müssen FFP-2-Masken mindestens 94 Prozenz der Aerosole absorbieren. Sie gewährleisten nicht nur Schutz für andere, sondern auch für den Träger selbst. Voraussetzung: Sie liegen eng an. KN-95-Masken: Dieser Typ entspricht einer chinesischen Norm. Sie haben eine ähnliche Filterwirkung und bieten einen vergleichbaren Schutz wie die FFP-2-Variante. Weitere gleichwertige Schutzmasken: N95, P2, D2, oder CPA Auch andere Handelsketten offerieren die Schutzartikel, so sei etwa im Kaufland an der Anton-Zickmantel-Straße am Donnerstagnachmittag eine Lieferung mit „mehreren hundert Masken eingetroffen“. Kunden sollten achtsam sein: Gerade Kompetenz sei im Geschäft mit den Masken essenziell, wie Sten Wagner von der Verbraucherzentrale erläutert. So müssten Kunden einiges beachten: „Es muss den Aufdruck geben, dass es sich um eine FFP-2-Maske handelt, ebenso ist die Angabe des Herstellers wichtig, sodass die Herkunft nachvollzogen werden kann“, so der Experte. Des Weiteren sollte der Verbraucher auf die „CE-Kennzeichnung“ achten – dann seien verschiedene Prüfungen einer EU-Norm erfüllt. „Bei den herkömmlichen OP-Gesichtsmasken sollte immer eine DIN-Nummer angegeben sein, in dem Fall ist das die 14683“, sagt Wagner. Kein Fall für die Waschmaschine: Er warnt außerdem vor einer zu häufigen Verwendung: „FFP-2-Masken können nicht gewaschen werden, das wissen viele Verbraucher leider nicht.“ Es sei allerdings möglich, die Maske bei 80 Grad im Ofen zu desinfizieren, wie eine Studie gezeigt habe. „Alternativ können sie auch sieben Tage bei frischer Luft aufgehängt werden.“ Von Florian Reinke