Nach der aus dem Ruder gelaufenen „Querdenken“-Demo und zahlreichen Gegenprotesten hat die Leipziger Polizei Bilanz gezogen. 31 Einsatzkräfte seien leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit, sie seien alle dienstfähig. Zudem registrierten die Beamten 102 Straftaten von 89 Beschuldigten, unter anderem einen schweren Landfriedensbruch, zehn Landfriedensbrüche, 14 tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, neun Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, 13 Körperverletzungen und elf Sachbeschädigungen. 13 Menschen wurden festgenommen, 18 kamen in Gewahrsam. Unklar blieb zunächst, welche Straftaten die „Querdenken“-Demonstranten und wie viele deren Gegner betrafen.
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Außerdem waren laut Polizei mehr als 140 Ordnungswidrigkeiten in Bezug auf die Sächsische Corona-Schutzverordnung geahndet worden. Bei der Kontrolle von 40 Reisebussen seien keine Verstöße festgestellt worden, hieß es.
3200 Polizisten im Einsatz
Insgesamt waren etwa 3200 Beamte im Einsatz – darunter zwei Wasserwerferstaffeln, drei Polizeihubschrauber, acht Polizeipferde und sieben taktische Lautsprechertrupps. Unterstützung gab es den Angaben nach von Kräften aus Bayern, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und der Bundespolizei.
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Die Beamten sprachen am Samstagabend von rund 20.000, die Forschungsgruppe „Durchgezählt“ von rund 45.000 Teilnehmern. Zugelassen waren laut OVG bis zu 16.000 Menschen. Journalistenverbände kritisierten zahlreiche Angriffe auf Medienschaffende. In der Nacht wurden laut Polizei im Stadtteil Connewitz mehrere Barrikaden angezündet.
Von jhz