Es war die erste gemeinsame Hunde-Runde: Beamte des Polizeireviers Leipzig-Südwest und Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben zusammen im Volkspark die Vierbeiner und ihre Besitzer kontrolliert. Die Gassi-Offensive hat einen konkreten Hintergrund: Am 11. Dezember vorigen Jahres wurde eine entsprechende Kooperationsvereinbarung zur Sicherheitspartnerschaft zwischen Stadt, Ordnungsamt und Polizeidirektion unterzeichnet – Schwerpunkte: Ordnung und Sicherheit.
Verstöße wurden registriert
Die praktische Konsequenz bestand darin, dass am Mittwoch zwischen 14 und 16 Uhr vier Teams aus jeweils einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes und einem Polizisten des Reviers auf den Spazierwegen patrouillierten. Bei ihrem Premierenrundgang trafen die Ordnungshüter offenbar auf überwiegend rechtstreue Hundehalter. Einer gestrigen Mitteilung zufolge konnte bei 17 Kontrollen immerhin 14 Hundehaltern ein ordnungsgemäßer Umgang bescheinigt werden. „Lediglich drei Hundehalter mussten sich einen Ordnungswidrigkeitsverstoß vorwerfen lassen, wobei zwei wegen Nichtanleinens der Vierbeiner und einer wegen fehlender Steuermarke angesprochen werden mussten“, teilte Polizeisprecherin Maria Braunsdorf am Freitag mit. „Diese Verstöße werden nun von der Ordnungsbehörde geahndet.“
Weitere Kontrollen sind geplant
Angesichts der immer wieder aufflammenden Diskussion um freilaufende Hunde und Hundekot auf Leipzigs Fußwegen kommt das Ergebnis dieser ersten Kontrollen ausgesprochen positiv daher. Aber die Behörden wollen sich nicht darauf ausruhen. „In der Zukunft sind weitere derartige Hundekontrollen in Kooperation beider Partner in Grünanlagen des gesamten Stadtgebietes von Leipzig geplant“, kündigte Braunsdorf an.
Fehlende Steuermarke kann bis 10 000 Euro kosten
An Arbeit dürfte es den Kontrollteams nicht mangeln. Die Zahl der Hunde im Stadtgebiet ist in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen, jedes Jahr kommen mehrere hundert Vierbeiner hinzu. Steuerlich registriert sind mehr als 20 000 Hunde. Für deren Auslauf in der Öffentlichkeit hat die Stadt klare Regeln aufgestellt. Bei den Kontrollen wird neben Leinenpflicht und Hundesteuermarke auch überprüft, ob Herrchen und Frauchen ein geeignetes Hilfsmittel zum Aufheben und Abtransportieren von Hundekot dabei haben. Verstöße werden mit Verwarnung oder Geldbuße von bis zu 1000 Euro geahndet. Ohne Hundesteuermarke können sogar bis zu 10 000 Euro Geldbuße fällig werden.
Sicherheitsgefühl soll gestärkt werden
Polizei und Stadt sehen sich aber nicht als Abkassierer. „Der Leitgedanke dieser Kooperationsvereinbarung ist das Bestreben, das Sicherheitsgefühl der Leipziger Bürgerinnen und Bürger durch ein gemeinsames, abgestimmtes Handeln zu stärken und durch stärkere Präsenz der Polizeibehörde und des Polizeivollzugsdienstes tatsächlich höhere Sicherheit zu erwirken“, erklärte die Polizeisprecherin. Der Anfang ist gemacht.
Von Frank Döring