Das Hin und Her um die Leipziger Jahresausstellung betrifft nun auch die Podiumsdiskussion, die am Dienstag im Museum der bildenden Künste stattfinden sollte. Diese wurde nun kurzfristig abgesagt. Um 19 Uhr sollten eigentlich unter anderem die Galeristin Arne Linde, der Journalist Jens Kassner, Rainer Schade, langjähriger Vorstandsvorsitzender des Leipziger Jahresausstellung e. V. und der Maler Axel Krause diskutieren. Die ursprünglich geplante Teilnahme des die AfD unterstützenden Krauses an der Jahresausstellung hatte im Vorfeld bundesweit Wellen geschlagen. Die Schau war zwischenzeitlich abgesagt worden, der Vorstand des ausrichtenden Vereins war zurückgetreten, wenig später dann der Rückzug vom Rückzug, die Ausstellung soll nun ab Mittwoch stattfinden, allerdings ohne Axel Krause. So zumindest der derzeitige Stand.
Offenbar Unklarheiten über die Teilnahme von Hans-Joachim Maaz
Wie Krause, Kuratoriumsmitglied der von der AfD gegründeten Desiderius-Erasmus-Stiftung, auf Facebook schreibt, habe er seine Teilnahme an der Podiumsdiskussion abgesagt. Hintergrund ist seinen Angaben zufolge die Frage, ob der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz an der Debatte teilnimmt oder nicht. Nach einer Zusage von Museumsdirektor Alfred Weidinger per SMS an Maaz habe es keine offizielle Einladung an ihn gegeben, woraufhin Maaz abgesagt habe, wie Krause auf Facebook schreibt. „Da seine Teilnahme Voraussetzung für meine Teilnahme war, werde ich ebenso nicht an dem Gespräch beteiligt sein.“
Veranstaltungsreihe geplant
Daraufhin sagte nun das Museum das Podiumsgespräch komplett ab. Man wolle nun stattdessen eine Veranstaltungsreihe entwickeln, „die es ermöglicht, miteinander ins Gespräch zu kommen“ – nicht nur mit den unmittelbar Beteiligten, sondern mit den Leipzigern, Künstlern und Kunstinteressierten, heißt es auf der Facebookseite des Museums. „Wir wollen damit in frühestens drei Wochen beginnen“, sagte Alfred Weidinger der LVZ. Geplant seien Vorträge und ein bis zwei Podiumsdiskussionen. Dafür sei dann auch wieder eine Einladung Krauses denkbar. In der Kulturszene gebe es eine große Sorge, welche Konsequenzen ein hoher Stimmenanteil für die AfD bei der kommenden Landtagswahl haben könnte. „Darüber wollen wir sprechen – und zwar vor der Wahl“, so Weidinger.
Von Jürgen Kleindienst