Nach dem Großbrand in der Kathedrale Notre-Dame ist das ganze Ausmaß der Zerstörung des Pariser Wahrzeichens noch ungewiss. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron sagte den Wiederaufbau des berühmten Bauwerks zu und bat seine Landsleute und das Ausland um Unterstützung. Am Morgen gab es zwar keine Angaben zur Brandursache, doch gingen die Behörden zunächst von einem Unfall aus.
Der Spitzturm stürzte ein, rasch griff das Feuer auf große Teile des Dachstuhls über. Nach Kirchenangaben brannte auch die hölzerne Inneneinrichtung. Wie erste Bilder zeigen scheint sich die Zerstörung im Inneren der Kathedrale aber anders als auf dem Dach in Grenzen zu halten. Viele Kunstschätze wurden noch während des Brandes aus dem Kirchenbau gerettet.
Nach Stunden brachten die Einsatzkräfte das Feuer schließlich unter Kontrolle, zwei Polizisten und ein Feuerwehrmann wurde verletzt. Gegen 10 Uhr teilte die Feuerwehr am Dienstag schließlich mit, dass der Brand komplett gelöscht sei. „Das ganze Feuer ist aus“, sagte der Sprecher der Feuerwehr, Gabriel Plus. Nun beginne die Phase der Begutachtung.
Zuvor hatte Feuerwehrchef Jean-Claude Gallet bereits eine erste Entwarnung gegeben: Die Gebäudestruktur der Kathedrale hätten seine Kollegen retten können, indem sie verhindert hätten, dass das Feuer den nördlichen Glockenturm erfasse. „Zwei Drittel des Dachstuhls wurden verwüstet“, fügte er jedoch hinzu.
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Notre-Dame steht im Zentrum von Paris, auf der Insel Île de la Cité im Fluss Seine. Ein literarisches Denkmal setzte Victor Hugo dem Bauwerk mit seinem Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“. Der Sakralbau ist eine der am meisten besuchten Touristenattraktionen Frankreichs, 13 Millionen Menschen strömen jährlich zur Kathedrale.
Video aus Notre-Dame: Feuer unter Kontrolle
Die Bauarbeiten für das gotische Gotteshaus begannen bereits im 12. Jahrhundert. Der französische Historiker Camille Pascal sprach im Sender BFM von einer „Zerstörung eines unschätzbaren Erbes“ durch den Brand. „Seit 800 Jahren wacht die Kathedrale über Paris. Erfreuliche und bedauernswerte Ereignisse wurden vom Glockengeläut von Notre-Dame begleitet.“
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Von RND/fw/dpa