Kevin Kühnert, Vorsitzende der Jusos, hat sich für eine Kollektivierung von Firmen ausgesprochen. Im Interview mit der „Zeit“ skizzierte er seine Vorstellung vom Sozialismus. „Ohne Kollektivierung ist eine Überwindung des Kapitalismus nicht denkbar“, sagte Kühnert.
Kevin Kühnert: Verteilung der Profite sollten demokratisch kontrolliert werden
Als Beispiel nannte er BMW: „Mir ist weniger wichtig, ob am Ende auf dem Klingelschild von BMW ,staatlicher Automobilbetrieb‘ steht oder ,genossenschaftlicher Automobilbetrieb‘ oder ob das Kollektiv entscheidet, dass es BMW in dieser Form nicht mehr braucht.“ Entscheidend sei, dass die Verteilung der Profite demokratisch kontrolliert werde. „Das schließt aus, dass es einen kapitalistischen Eigentümer dieses Betriebes gibt.“
Optimalfall Wohnraum nach Kevin Kühnert
Sozialismus bedeute im „Optimalfall“ auch, dass es keine privaten Vermietungen mehr gebe, so Kühnert. „Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Konsequent zu Ende gedacht, sollte jeder maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt.“
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Kevin Kühnert: „Sozialismus ist kein autoritäres Konzept“
Einen in staatliche Form gegossenen Sozialismus hat es nach Kühnerts Ansicht bisher noch nicht gegeben. Dies habe „in den meisten Fällen mit dem eklatanten Mangel an demokratischer Mitbestimmung zu tun“ gehabt. Kühnert hält daher „demokratischer Sozialismus“ für ein untrennbares Begriffspaar. „Sozialismus ist kein autoritäres Konzept“, sagte der 29-Jährige.
Von RND/ngo