Herz-Flimmern vorm Valentinstag: In Altenburg leuchten jetzt Liebes-Ampeln

Wo sonst Autofahrer ungeduldig auf nüchternes Rotlicht starren, lädt nun die Liebe zum kurzen Innehalten ein. An zahlreichen Ampeln im Altenburger Stadtgebiet ist aus dem technischen Stoppsignal eine emotionale Botschaft geworden: Das Rotlicht leuchtet nun in den Konturen eines Herzens auf. Die völlig ungewohnten Liebes-Signalanlagen verfehlen ihre Wirkung nicht. Autofahrer berichten seit Dienstagabend von diesem neuen Phänomen in der Skatstadt – unter anderem am Teichknoten, am Goldenen Pflug und an mehreren Kreuzungen entlang der Kauerndorfer Allee. „Für mich ein Überraschungsmoment. Es zauberte ein Lächeln in mein Gesicht“, schreibt LVZ-Leser Marek Ehedy aus Windischleuba an die Redaktion. „Mal endlich eine Ablenkung von diesen immer negativen Nachrichten um Corona.“ Auch andere Augenzeugen äußern reihenweise Begeisterung. Wer für die leuchtende Herzensangelegenheit verantwortlich ist, bleibt allerdings im Dunkeln. Die Stadtverwaltung ist es offenbar nicht. Zwar kümmern sich deren Techniker um die Ampeln im Stadtgebiet, doch über Liebes-Ampeln ist dort am Mittwochmorgen zunächst nichts bekannt. Und die Begeisterung hält sich in Grenzen. Es falle nicht leicht, zu dieser besonderen Aktion in angemessener Weise Stellung zu beziehen, sagt Rathaussprecher Christian Bettels. „Die Absicht der Urheber ist unschwer zu erraten, doch für Liebesbotschaften sind Ampeln aus unserer Sicht ungeeignet. Streng genommen handelt es sich in der Tat um schnöde Sachbeschädigung.“ Was wird die Stadtverwaltung tun? „Wir werden das an den städtischen Ampeln entfernen lassen, wobei wir hoffen, dass das von der Öffentlichkeit nicht als herzloser Verwaltungsakt betrachtet wird.“ Bei Ampeln, die an Bundesstraßen stehen, werde die dafür zuständige Landesbehörde informiert. Auch in anderen Städten leuchteten Herzen auf: So ähnlich lief es übrigens auch in vielen anderen Städten. Ob Hamburg, Köln, Magdeburg oder Düsseldorf: Das unverhoffte Herz-Flimmern ist auch dort in den vergangenen Jahren schon aufgetaucht. Mitunter kam auch das Ampel-Grün neu zur Geltung – zum Beispiel als Cannabisblatt in Leipzig-Connewitz. Urheber unbekannt. Die zumeist mit Schablone und Sprühfarbe aufgebrachten Konturen wurden dann zeitaufwändig wieder entfernt. Denn so herzerwärmend die Aktion auf viele auch wirken möge – es bleibt eine Sachbeschädigung und ein Eingriff in den Straßenverkehr. Lesen Sie auch Halles Schilder-Guerilla schlägt wieder zu Von Kay Würker