Löschteich als tödliche Falle: Naundorfer Katzenbesitzerin beklagt Gefahr mitten im Ort

Wütend sei sie, und traurig. Der Tod ihres kleinen Katers hätte vermieden werden können, davon ist Sabine Reichardt überzeugt. Denn der Feuerlöschteich im Starkenberger Ortsteil Naundorf, in dem Jack ertrank, sei seit Jahren für Tiere kreuzgefährlich. „Und es passiert einfach nichts, um die Gefahren zu beseitigen“, beklagt die 56-Jährige. Sabine Reichardt wohnt ganz in der Nähe des Teiches. Auf den ersten Blick ist das Gewässer samt umgebendem Dorfbild sogar idyllisch. Doch die Tücke liegt im Detail, sagt die Anwohnerin und zeigt auf die steilen Randbereiche des Teiches. Weil offenkundig Wasser fehlt, ist die Folie zu sehen – „und die ist so glatt, dass Katzen oder auch Igel, wenn sie einmal hingefallen sind, es aus eigener Kraft nicht mehr herausschaffen“, schildert Sabine Reichardt. Mehrfach sei das passiert. Ende Februar sei es ihrem sieben Monate alten Jack so ergangen. Sie fand ihn leblos im Wasser treibend. „Es wird höchste Zeit, dass die Gemeinde handelt.“ Bürgermeister Wolfram Schlegel hat in dieser Hinsicht eine gute Nachricht: Der Teich soll abgedichtet werden, damit der Wasserstand wieder auf das ursprüngliche Niveau kommt. „Bei der jüngsten Gefahrenschau ist der Feuerlöschteich als erneuerungswürdig vermerkt worden“, berichtet Schlegel – wobei es dort um Brandschutz, nicht um Tierschutz ging. Im Ernstfall ist der Teich eine wichtige Wasserreserve. Die marode Folie, durch die das Nass sickert, muss ausgetauscht werden. „Das ist für dieses Jahr bereits im Haushaltsplan verankert, die Ausschreibung ist vorbereitet.“ Voraussichtlich im dritten Quartal, prognostiziert der Bürgermeister, werde der Schaden behoben und der Teich wieder aufgefüllt. Ein Hauptanliegen von Anwohnerin Sabine Reichardt. Sie wünscht sich allerdings auch eine massivere Umfriedung des Areals, um Tiere und Kinder sicher fernzuhalten. „Das sehen auch viele meiner Nachbarn so.“ Wolfram Schlegel reagiert zurückhaltend: „Ich verstehe den Schmerz, wenn die eigene Katze ertrinkt. Aber wir können den bestehenden Zaun nicht gegen jede mögliche Form der Überwindung verdichten und erhöhen. Das schaffen wir ja auch bei anderen Gewässern nicht, wie zum Beispiel Bächen.“ Immerhin: Eine Art Teppich mit Leisten als Tritthilfe hängt nun am Teichrand. Ob das hilft, ist nicht sicher. Von Kay Würker