Nobitz hat Chancen auf Fördermittel für Modellprojekt „LandVersorgt“

Die Gemeinde Nobitz hat gute Chancen auf Fördermittel vom Bund, um ein Zukunftskonzept für bessere Nahversorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs auf den Dörfern auszuarbeiten. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Initiatorin Maike Steuer erste Ideen zum Thema „LandVersorgt – Neue Wege zur Nahversorgung im ländlichen Raum“ vor. „Es ist eine spannende Art, sich auf das Landleben einzulassen“, umreißt die freiberufliche Haselbacher Autorin das Modellvorhaben des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung. Maike Steuer will Nobitz zu 50 000 Euro Fördermitteln verhelfen: Deutschlandweit bietet sich ländlichen Kommunen derzeit die Chance, mit Hilfe von Fördermitteln ein tragfähiges und innovatives Konzept für eine verbesserte Versorgung auf dem Land zu erstellen. Nobitz ist mit der Projektskizze von Maike Steuer bislang eine von 15 Gemeinden mit Aussicht auf rund 50 000 Euro Fördermittel. Positive Resonanz der Gemeinderäte begeistert: Der Nobitzer Gemeinderat beschloss auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig, rund 2500 Euro Eigenmittel für den geplanten Fördermittelantrag bereitzustellen. Das entspricht fünf Prozent der Fördersumme. „Ich bin begeistert über die positive Resonanz“, freut sich Steuer, die derzeit am Projektantrag arbeitet. Die 38-Jährige beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit Nahversorgung und der Vernetzung lokaler Ressourcen. Ihr zufolge bilden die vielen kleinen Ortschaften der Gemeinde Nobitz die ländliche Situation in Deutschland ganz gut ab. Dorfinventur bei Roster und Bier: Nach Fördermittelzusage finden 2021 in fünf strategisch günstig gelegenen Ortsteilen Mitmachfeste statt, die zur Dorfinventur genutzt werden: Was ist an Versorgung im Ort bereits vorhanden? Welche bislang kaum genutzten Ressourcen hat das Dorf? Welche unentdeckten Fähigkeiten finden sich in der Nachbarschaft? Was wünschen sich die Bewohner zukünftig? Dorfmonopoly soll kreative Prozesse in Gang setzen: Für eine spielerische und kreative Umsetzung der Befragung hat sich Projektleiterin Maike Steuer ihre Mitstreiterinnen vom mobilen Spielecafé ins Boot geholt, Gabriele und Sarah-Ann Orymek. Als Spielgrundlage ist eine Art abgewandeltes Monopoly angedacht, das auf dem Grundriss des jeweiligen Dorfes basiert. „Beim miteinander Spielen sind alle gleich, unabhängig vom sozialen Status“, erklärt Steuer. „Es setzt kreative Prozesse in Gang und fördert das gesellige Miteinander.“ Mit etwas Glück kann die Gemeinde Nobitz im kommenden Jahr auf spielerische Art an der Gestaltung ihrer Zukunft bauen, vorausgesetzt die aktuelle Hygienesituation gestattet es. Von Dana Weber