Schmöllner Gymnasium möchte mit Pilotprojekt Präsenzunterricht sichern

Mit einem offenen Brief haben sich Elternvertreter, Lokal- und Landespolitiker aus Schmölln an die Landesregierung gewandt. Hintergrund ist ein angedachtes Pilotprojekt, mit dem das örtliche Roman-Herzog-Gymnasium gerne nach dem Ende der Osterferien an den Start gehen möchte und das einen möglichst umfassenden Präsenzunterricht für Schüler aller Klassenstufen gewährleisten soll. Nur mit Test ins Schulgebäude: Konkret soll im Zuge des Projekts im Schulgebäude eine sogenannte „Grüne Zone“ geschaffen werden, in der Schüler und Lehrer in einer sicheren Umgebung dem Schulalltag nachgehen können. Über insgesamt vier Wochen sollen – so der Wille der Verantwortlichen – dafür durch regelmäßige und großflächige Testungen die Voraussetzungen geschaffen werden. Konsequenterweise soll damit nur noch getesteten Schülern und Lehrern der Zugang zum Schulgebäude ermöglicht werden. Umfassendes Konzept: Das Konzept, das der LVZ vorliegt, sieht für die Umsetzung ein umfangreiches System vor. So könne der Zugang zur Schule im Falle der Umsetzung über den Hintereingang erfolgen, im Verbindungstrakt zwischen beiden Gebäudeteilen dann eine Teststrecke installiert werden, wo zwischen 7 und 9 Uhr entsprechend getestet werde. Mit negativem Ergebnis erfolgt der Zutritt zum Gebäude, bei positivem Befund könnten Betroffene in einem separaten Gebäudeteil abgesondert werden. Die Unterrichtszeiten würden an die Testzeiten angepasst, die bisher geltenden Hygieneregeln blieben weiter in Kraft. Testpflicht als Hindernis: Größtes Hindernis für das Vorhaben dürfte laut den Verfassern allerdings eine derzeit für Schüler im Freistaat fehlende Testpflicht sein, mit der lückenlose Sicherheit gewährleistet werden könne. Eine ebensolche fordern die Unterzeichner des offenen Briefs, zu denen neben Elternvertretern auch die Linken-Landtagsabgeordnete Ute Lukasch sowie Schmöllns Bürgermeister Sven Schrade (SPD) gehören, nun von Bildungsminister Helmut Holter (Linke) ein. An diesen wende man sich auch, da man sowohl beim Schulamt Ostthüringen als auch beim Landkreis als Schulträger bisher auf Ablehnung beziehungsweise „Aussagen zur Unzuständigkeit“ gestoßen sei. Orientierung an sächsischem Modell: Denkbar sei etwa, eine verbindliche Testpflicht nach sächsischem Modell einzuführen, so die Verfasser, oder zumindest die Teilnahme am Präsenzunterricht an ein negatives Testergebnis zu koppeln. Andernfalls könne nur digital am Unterricht teilgenommen werden. Wichtig sei nun, jungen Menschen möglichst schnell wieder ein kontinuierliches und barrierearmes Lernen zu ermöglichen. „Sonst besteht die Gefahr, dass Lerndefizite nicht mehr aufgeholt werden können“, warnen die Unterzeichner – mit Konsequenzen für das spätere Leben. Von Bastian Fischer

Schmöllner Gymnasium möchte mit Pilotprojekt Präsenzunterricht sichern – und schreibt Brief an Minister