Staatsanwaltschaft beendet Ermittlungen zu Leichen in Altenburger Levy-Straße

Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen zum Fund zweier Leichen in der Altenburger Albert-Levy-Straße beendet. Wie Sprecher beider Behörden auf Nachfrage mitteilten, gebe es keinerlei Anhaltspunkte für ein Verbrechen oder eine andere Straftat als Todesursache. Damit bestätigten sie Aussagen von Nachbarn des älteren Ehepaares, das Anfang April leblos in seiner Wohnung aufgefunden worden war (die OVZ berichtete). Verstorbenes Ehepaar hatte Vorerkrankungen: So konnte die Kriminalpolizei „keine Hinweise auf ein Fremdverschulden oder Gewalteinwirkung“ finden, wie die Sprecherin der Landespolizeiinspektion Gera, Marleen Wedel, erklärte und verwies an die Staatsanwaltschaft Gera, an die man die Ermittlungen abgegeben habe. „Beide Todesermittlungsverfahren sind zwischenzeitlich eingestellt“, ließ wiederum deren Sprecher Sven Schroth wissen. Grund dafür sei, dass es „überhaupt keine Anhaltspunkte für Gewalteinwirkung, ein Verbrechen oder erweiterten Suizid“ gegeben habe. Vielmehr hatten beide Eheleute laut Schroth Vorerkrankungen, weshalb die Staatsanwaltschaft von einer natürlichen Todesursache ausgeht. Ob eine Corona-Erkrankung eine Rolle spielte, konnte der Jurist dagegen nicht sagen. Denn obduziert wurden beide Tote nicht. Fest steht nur, dass die 77-jährige Frau und ihr elf Jahre älterer Mann kurz nacheinander gestorben sind und von Angehörigen gefunden wurden. Mann findet Frau – und stirbt an Schock: Wie die Ermittlungen ergaben, war die Frau zuerst tot. Als ihr 88-jähirger Mann sie fand, erlitt er offenbar einen Schock, an dessen Folgen er selbst verstarb. „Aufgrund dieser Situation gab es keinen Anlass für eine Obduktion“, erklärte Schroth. Infolge dessen seien beide Verfahren eingestellt worden. Der Tod der älteren Leute hatte in Altenburg-Nord am 3. April und danach für einige Aufregung gesorgt. Gab es doch in diesem Zusammenhang einen größeren Einsatz. Wie Anwohner berichteten, seien an jenem Freitag gegen 17 Uhr fünf Polizeiautos vor Ort gewesen. Daneben Rettungsdienst, Notarzt, Spurensicherung, Bestatter und ein weiteres Team, das sich um einen Mann kümmerte, der jammernd vor dem Haus stand. Es war bereits der zweite größere Einsatz von Rettungskräften in der Albert-Levy-Straße in den vergangenen Monaten. Erst im November 2019 war es in demselben Straßenzug zu einem Menschenauflauf gekommen. Damals starb ein Baby den plötzlichen Kindstod (die OVZ berichtete). Von Thomas Haegeler