Von Händel bis Karibik-Piraten: „Tastenzauber“ begeistert im Altenburger Bachsaal

Eigentlich hätte der „Tastenzauber“, das Konzert des Residenzschlosses vom letzten Samstag im Bachsaal, gleich mehrfach stattfinden können, so groß war die Nachfrage nach Tickets. Durch Corona waren jedoch nur 40 Plätze verfügbar, und das ist natürlich nicht gerade viel. Sechs Tasteninstrumente gleichzeitig: Sicherlich lag das überaus große Interesse an dieser Veranstaltung am vielversprechenden Titel, aber natürlich vor allem daran, was sich dahinter verbarg, nämlich dass insgesamt sechs Tasteninstrumente gleichzeitig erklangen. Diese außergewöhnliche Konstellation einmal zu erleben, war schon etwas ganz Besonderes. Dazu kamen die Solisten, drei junge Pianistinnen, Anna Heitsch, Helena Lahr und Jasmin Lehnert, die gerade äußerst erfolgreich ihren Oberstufenabschluss an der Altenburger Musikschule abgelegt hatten. Sie musizierten zusammen mit ihrer Lehrerin Irmtraut Friedrich an vier E-Pianos, bei einigen Kompositionen klangprächtig von der kleinen Bachsaal-Orgel mit Felix Friedrich am Manual und Pedal, unterstützt, und alle entfalteten wahrlich zauberhafte Klänge. Diese geballte Klangfülle besaß eine ganz eigene Faszination, so dass man getrost dem Untertitel des Konzertes zustimmen konnte: ‚Tastenmusik total‘. Das Programm war recht breit gefächert und reichte von den Klassikern wie Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy oder Edvard Grieg bis zu den beliebten Filmmusiken von Nino Rota oder Henry Mancini. Opulentes Finale: Die glanzvollen Höhepunkte des Konzertes zauberten die drei jungen Nachwuchskünstler auf die Tasten durch ihre Solobeiträge am Steinway-Flügel: Jasmin Lehnert mit der gefühlvoll dargebotenen Musik von John Williams zu „Schindlers Liste“, Anna Heitsch mit der höchst virtuosen Darbietung einer Etüde von Franz Liszt und dem fulminanten Aufritt der Piraten beim Soundtrack „Fluch der Karibik“, brillant von Helena Lahr gespielt. Da gab es dann beim Publikum kein Halten mehr und die Bravorufe hatten freien Lauf. Mit einer Tarantella von Paul Zilcher ging es in ein opulentes Finale mit allen verfügbaren E-Pianos und dem Orgelpositiv. Insgesamt ein tolles Konzert – schade, dass es kein zweites gab. Von Felix Friedrich