Gefährliche Herzschwäche: Hotline mit Oschatzer Kardiologen für LVZ-Leser

Rund 40 000 Menschen sterben daran deutschlandweit pro Jahr. Die Deutsche Herzstiftung hat ihre Herzwochen 2020 deshalb unter das Motto „Das schwache Herz“ gestellt. Normalerweise organisieren der Oschatzer Kardiologe Dr. Torsten Donaubauer und der Chefarzt der Inneren Abteilung an der Collm-Klinik Dr. Hans-Joachim Kolb jedes Jahr im Oktober Vorträge mit verschiedenen Fachreferenten für Interessierte im Oschatzer Thoma-Müntzer-Haus. Doch das geht im Corona-Jahr 2020 nicht. „Leider können wir unsere in diesem Jahr 15. Herz-Monats-Veranstaltung nicht durchführen“, bedauert Donaubauer. In Zusammenarbeit mit diesen beiden Spezialisten bietet die LVZ ihren Lesern eine Alternative – ohne Infektionsgefahr. Die LVZ-Leser können ihre Fragen zu diesem Thema ab sofort per Mail stellen, wir leiten sie an Donaubauer und Kolb weiter. Und am Montag werden die Ärzte bei einem Telefonforum die Fragen der Leser direkt beantworten. Wie das funktioniert, lesen Sie am Ende des Beitrages. Doch wie äußert sich Herzschwäche konkret? Der Kardiologe Donaubauer stellt zwei typische Fälle aus seiner Praxis vor. Fall 1: Die Oschatzerin Helga M. meldet sich beim Hausarzt, weil sie in den letzten zwei Monaten immer schlechter die Treppen hochkommt. Luftnot ist ihr Problem. Sie ist jetzt zwar 64 Jahre und hat etwas an Gewicht zugenommen. In Corona-Zeiten konnte sie nicht ins Fitness-Studio. „Aber irgendwie komisch“, denkt sie sich. Ihr Hausarzt erkennt eine Herzrhythmusstörung, von der die Patientin jedoch nichts bemerkt hat. Sie bekommt Medikamente verordnet und ihr geht es besser. Bei der Ursachenforschung stellt der Kardiologe eine Herzklappenundichtigkeit fest. „Momentan besteht noch keine Empfehlung zur Operation. Aber das kann durchaus in ein paar Jahren so sein“, so Donaubauer. Fall 2: Wolfgang Z. aus Belgern wird von seiner Frau zum Hausarzt geschickt, denn er ist kein Arztgänger und sieht auch kein Problem. Die Ehefrau bemängelt, dass ihr Mann nicht mehr in seine Schuhe reinkommt, weil Füße und Sprunggelenke geschwollen sind. „Die Schlappen sind doch auch okay. Aber die Frauen eben“, denkt sich Wolfgang Z. Sein Hausarzt findet keine rechte Ursache. Er behandelt zunächst die Wassereinlagerungen in den Füßen und Unterschenkeln. Diese bilden sich zurück. Der Kardiologe, zu dem er anschließend überwiesen wird, stellt eine Schwäche des Herzmuskels fest. Donaubauer: „Im Rahmen der Befragung stellt sich heraus, dass die täglichen drei Bier das Herz schwach gemacht haben.“ Das habe der Belgeraner nicht gewusst, schließlich werde Bier doch überall als etwas Gutes beworben. Wolfgang Z. ersetzte jetzt einige Biere durch Mineralwasser – und sein Herz hat sich wieder erholt. Er braucht nun weniger Tabletten. „Es geht ihm wieder gut – auch in normalen Schuhen“, freut sich sein Kardiologe. So funktioniert das Telefonforum „ Die LVZ-Leser können ihre Fragen bei einem Telefonforum direkt an die Spezialisten Dr. Torsten Donaubauer und Dr. Joachim Kolb richten. Die beiden Kardiologen sind am kommenden Montag, dem 30. November, zwischen 17 und 18 Uhr in der Redaktion unter 03435/976818 zu erreichen. Wer bereits vorher seine Frage per Mail stellen möchte, kann dies ab sofort unter f.hoeruegel@lvz.de tun. Wir freuen uns auf Ihre Fragen. Von Frank Hörügel