Laußiger Airbrush-Künstler Andreas Wunderlich muss aus altem Gemeindeamt raus

Das Jahr 2020 war für den Laußiger Airbrush-Künstler Andreas Wunderlich kein gutes. Vor einem Jahr ging seine Werkstatt am Ortsrand von Görschlitz in Flammen auf. Seine gesamte berufliche Existenz wurde in wenigen Minuten komplett zerstört. Seitdem ist nichts mehr wie es war. Laußigs Bürgermeister Lothar Schneider (parteilos) half damals. Wunderlich kam vorübergehend im ehemaligen Gemeindeamt in Laußig unter. Aus Gemeindeamt soll Ärztehaus werden: „Das galt bis August. Jetzt ist November. Er muss sich auch mal kümmern. Meine Geduld ist langsam zu Ende“, sagt Schneider. Die gemeinsamen Termine bis hin zum Vier-Augen Gespräch hätten keine Lösung gebracht. „Demnächst sollen die Bauarbeiten am ehemaligen Gemeindeamt beginnen. Daraus soll 2021 ein Ärztehaus mit zwei Praxen, Physiotherapie und Apotheke werden“, kündigt der Bürgermeister an. Für Andreas Wunderlich gehen damit die Probleme weiter. Durch den ersten Corona-Lockdown ist er nach eigenen Aussagen noch recht gut durchgekommen. Jetzt ist aber seine Existenz gefährdet. „Ich arbeite gerade an meinem letzten Auftrag für das Technische Hilfswerk in Grimma. Danach habe ich keine Aufträge mehr. Der erneute Lockdown sorgt für Auftragseinbrüche“, schildert er seine prekäre Lage. Lesen Sie auch: Atelier in Flammen: Laußiger Airbrush-Künstler Wunderlich verliert Existenz Nach Brand: Airbrush-Künstler in Laußig braucht Unterstützung Nach Brand in Laußig: Eilenburger THW hilft Airbrush-Künstler Nach Brand in Werkstatt: Muss Airbrush-Künstler aus Nordsachsen für Einsatz zahlen? Werkstatt ist verkauft: Ein Problem scheint der Laußiger mittlerweile aber eigenständig gelöst zu haben. Die abgebrannte Werkstatt ist verkauft. „Der neue Eigentümer kann sich viel besser mit der Versicherung herumstreiten als ich. Denn die hat mir im ersten Halbjahr plötzlich 37 000 Euro überwiesen. Doch der Gutachter, der sich vor Ort alles ganz genau angeschaut hatte, hat viel mehr ausgerechnet, weil unter anderem auch Asbestteile im Gebäude verbaut waren und die müssen in den Sondermüll und machen einen Abriss richtig teuer“, erzählt Wunderlich. Zurück bleibt bei ihm bis heute eine gewisse Ratlosigkeit. „Ich weiß aktuell nicht, wie es weitergehen soll“, blickt er sorgenvoll in die Zukunft. Von Steffen Brost