Zwei Tote in Delitzsch: Obduktionsergebnisse liegen vor

Bei dem Gewaltverbrechen in Delitzsch, bei dem der mutmaßliche Täter seine 35-jährige Partnerin am vergangenem Mittwoch getötet hat, liegen der Staatsanwaltschaft Leipzig erste Ermittlungsergebnisse vor. Wie Staatsanwältin Jana Friedrich auf LVZ-Anfrage erklärt, werde wegen Totschlags ermittelt. Die Ermittlungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen und werden in enger Abstimmung zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei geführt, erklärt Friedrich. Nach den bisherigen Erkenntnissen gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass der 39-jährige, später ebenfalls ums Leben gekommene Täter seine 35-jährige Partnerin in der gemeinsamen Wohnung in der Großen Wallstraße im Nordosten der Stadt angegriffen und ihr dabei die schweren Verletzungen zugefügt hat, in deren Folge sie verstarb. Hinsichtlich der tödlichen Verletzungen des 39-Jährigen haben sich laut der Staatsanwältin unter Auswertung der bisher zur Verfügung stehenden Beweismittel keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden ergeben. Lesen Sie auch: Gewaltverbrechen schockiert Delitzsch – Drei Frauenmorde innerhalb eines Jahres Dramatische Szenen in Delitzsch: Mutter und Helfer berichten nach Gewaltverbrechen Gewaltverbrechen in Delitzsch: Frau stirbt – mutmaßlicher Täter auch „Die Ermittlungsbehörden gehen nach dem bisherigen Kenntnisstand davon aus, dass der Verstorbene sich diese selbst zugefügt hat“, erklärt Friedrich. Der 39-Jährige war laut Polizeiangaben während des Einsatzes am Buß- und Bettag unvermittelt mehrere Etagen in die Tiefe gesprungen. Verlässliche Angaben dazu seien gleichwohl erst nach Abschluss sämtlicher Ermittlungen möglich. Staatsanwaltschaft ordnet Zusatzuntersuchungen an: Zwischenzeitlich seien auch die Obduktion der beiden Verstorbenen durchgeführt worden. Den vorläufigen rechtsmedizinischen Gutachten vom 20. November zufolge sei bei beiden Personen von einem nicht natürlichen Tod infolge massiver Gewalteinwirkung gegen den Körper auszugehen. In der Folge seien weitere Zusatzuntersuchungen für eine abschließende Beurteilung angeordnet worden. Die Ergebnisse dazu stehen noch aus. Verfahren wird voraussichtlich eingestellt: Sollte sich der bisher angenommene Geschehensablauf durch die weiteren Ermittlungen bestätigen, würde das Verfahren laut Staatsanwaltschaft eingestellt werden, da der Beschuldigte verstorben ist und dessen Straftat damit nicht mehr verfolgbar wäre. Ebenso handele es sich bei dem Tatvorwurf um eine vorläufige Einschätzung anhand der bislang gewonnenen Erkenntnisse, erklärt Friedrich. Diese können im Laufe der weiteren Ermittlungen noch Änderungen unterworfen sein. Von Mathias Schönknecht