Die Musikschulen im Landkreis Leipzig brauchen mehr festangestellte Lehrkräfte. Darauf hat der Leiter der Musikschule „Theodor Uhlig“ in Wurzen, Roland Krause, hingewiesen. Seine Bildungseinrichtung konkurriere dabei mit der nahen Großstadt Leipzig. Sein Kollege Klaus-Dieter Anders, Leiter der Musikschule „Ottmar Gerster“ schlägt in die selbe Kerbe. „Die Nachfrage nach Musikunterricht nimmt immer mehr zu.“
Vor allem in Leipzig und damit dort, wo das Gros der Instrumentallehrer wohnt, die auch an den beiden Musikschulen im Landkreis Leipzig unterrichten. So werden an der Wurzener Musikschule derzeit 15 festangestellte Musikpädagogen beschäftigt, die sich zehn Vollzeitstelen teilen. Ihnen stehen nach Angaben von Musikschulchef Krause 41 Honorarkräfte gegenüber. „Wenn jemand von denen eine Beschäftigung in Leipzig findet, ist er weg.“ Für Krause nachvollziehbar, aber eben mit Auswirkungen auf den normalen Unterrichtsbetrieb verbunden. Grund für diese Entwicklung sei der Umstand, „dass die Honorarsätze bei uns genau so sind wie in Leipzig“. Was im Endeffekt darauf hinauslaufe, dass die Ersparnis des Fahrtgeldes, um die knapp 30 Kilometer von Leipzig nach Wurzen oder in einen anderen Unterrichtsort der Musikschule „Theodor Uhlig“ im Muldental zurückzulegen, eben zu einem Standortfaktor wird – für die Großstadt Leipzig.
Krauses Bornaer Kollege Anders sieht das genauso. Erschwerend kommt die steigende Nachfrage nach Instrumentalunterricht in Leipzig hinzu. Der demografische Quantensprung, zu dem die Großstadt derzeit ansetzt, schlage eben auch auf das Interesse an musischer Ausbildung durch. Die Musikschule „Ottmar Gerster“ beschäftigt aktuell 32 festangestellte Musiklehrer sowie 80 Honorarkräfte.
Es handle sich um ein Problem, „das im politischen Rahmen verhandelt werden muss“, so Anders weiter. Denn die Probleme in den Musikschulen im Landkreis Leipzig sind längst ganz konkret. Anders: „Wir haben seit einem Jahr keine Gitarrenlehrer mehr in Geithain.“
Von Nikos Natsidis