Arbeitslosigkeit im Landkreis Leipzig weiter rückläufig

Ein guter Monat für die sächsische Wirtschaft hat die Arbeitslosigkeit im Landkreis Leipzig erneut sinken lassen. Mit 7.257 Personen waren im Oktober 173 Menschen weniger ohne Job. Im Vergleich zum September ist das ein Rückgang von reichlich zwei Prozent. Allerdings bleibt die gesamte Situation auf dem Arbeitsmarkt aufgrund der Corona-Pandemie angespannt. So fällt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 13 Prozent höher aus, über 800 Menschen mehr als noch vor einem Jahr sind derzeit auf der Suche nach Arbeit. Die Arbeitslosenquote liegt mit momentan 5,4 Prozent weiterhin über dem Vorjahr mit 4,8 Prozent. Junge Leute beginnen Ausbildung und Studium: Für den temporären Rückgang machen die Experten den Ausbildungs- und Studienbeginn verantwortlich. Den Angaben von Christian Rasmussen, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit in Oschatz, zufolge, nahm die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen überdurchschnittlich ab. Außerdem hätten viele Betriebe die Regelungen zum Kurzarbeitergeld angepasst. „Es wurde deutlich weniger Kurzarbeitergeld abgerechnet als zuvor angezeigt und die Inanspruchnahme ist im Trend rückläufig“, erklärte Rasmussen. Colditz (minus 25), Borna (16) Wurzen (15) sowie Kitzscher (12) hatten die höchsten Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit. Nach wie vor bestätigt sich der Trend, dass auf den Gebiet des Altkreises Borna-Geithain die Arbeitslosigkeit mit 3837 Menschen höher ausfällt als im ehemaligen Muldental mit 3.420 Arbeitslosen. Zahl der neuen und unbesetzten Stellen steigt: Viel Bewegung bei der Beschäftigung war auch im September in den Unternehmen des Landkreises zu beobachten. 515 Frauen und Männer konnten im Oktober ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Für weitere 43 Personen begann eine Tätigkeit im Bereich des zweiten Arbeitsmarktes. Insgesamt 487 Personen mussten sich im gleichen Zeitraum nach einem Beschäftigungsende arbeitslos melden. 372 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Oktober dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit zur Besetzung. Das sind 52 Stellen mehr als im Vorjahr. Düstere Aussichten aufgrund der Schließung in der Gastronomie: Aufgrund der verschärften Regelungen im Rahmen der Corona-Pandemie dürfte die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ausgebremst werden. Aufgrund der Schließung von gastronomischen Betrieben, Freizeit- und Dienstleistungseinrichtungen erwarten Experten einen Anstieg bei der Kurzarbeit. Die mittelständische Wirtschaft kritisiert die von Bund und Ländern angekündigten Maßnahmen und warnt vor Entlassungen. Von Birgit Schöppenthau