Groitzsch plant zwei neue Wohnbaugebiete

Vom anhaltenden Zuzug an Großstädtern in die Region will die Stadt Groitzsch weiter profitieren. Neben Bestandsimmobilien und Mietwohnungen, vor allem vom Tochterunternehmen Groitzscher Wohnungs- und Baugesellschaft (GWB) betreut und vermarktet, sind Flächen für Häuslebauer die Voraussetzung. Nachdem die 25 Parzellen im 2017 freigegebenen Wohnbaugebiet „Wiesenblick“ komplett vergeben sind, sieht es mit kommunalen Angeboten jedoch etwas dünn aus. Deshalb hat die Stadt zwei alte, aber nicht vergessene Vorhaben aus der Schublade geholt: Oststraße und Großstolpen-Mitte. Oststraße: Pläne von 1995 werden aktualisiert: Schon 1995 war ein Bebauungsplan „An der Oststraße“ beschlossen und genehmigt worden. Allerdings hatte sich dann der private Eigentümer nicht entschließen können, das Areal – überwiegend leer stehend, teils gärtnerisch genutzt – dafür freizugeben. Inzwischen gehört es der GWB, die nun als Erschließungsträger und Vermarkter auftritt. Aufgrund von in den fast zweieinhalb Jahrzehnten geänderten rechtlichen Regelungen müssen die Unterlagen nun überarbeitet werden. „Wir haben das Plangebiet etwas verkleinert“, sagt Bauamtsleiter Dirk Schmidt. „Und es gibt nun weniger Einschränkungen und Festlegungen für die Häuslebauer – wir schreiben weniger vor.“ Die Gesamtfläche ist rund 6200 Quadratmeter groß. Noch ist sie nicht in Baugrundstücke aufgeteilt. „Aber ich denke, dass wir auf acht, vielleicht auch neun Parzellen kommen werden.“ Interessenten können Planungen ansehen: Die Dokumente liegen bis zum 4. Oktober im Rathaus zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Zahlreiche Behörden, Verbände und Versorgungsunternehmen wurden informiert und um ihre Stellungnahmen gebeten. „Wenn alles klappt, könnte das Verfahren bis zum nächsten Sommer abgeschlossen sein“, so Schmidt. Dann folge die Erschließung. „Der private Baubeginn für die Familien könnte also im Frühjahr 2021 sein.“ Eine wesentliche Frage für Interessenten sei jetzt aber noch nicht zu beantworten: die nach dem Grundstückspreis. „Der ist bisher nicht festgelegt.“ Im „Wiesenblick“ hatte die Stadt 105 Euro pro Quadratmeter verlangt und erhalten. Zweites Wohngebiet in Großstolpen-Mitte: Im Ortsteil wird zwar der Bebauungsplan „Großstolpen-Mitte“ neu erstellt. Doch gibt es Vorarbeiten vom Ende der 1990er-Jahre, als die Stadt hier bereits individuellen Wohnungsbau vorgesehen und Flurstücke gebildet hatte. „Damals hat sich keiner gemeldet“, erinnert der Bauamtsleiter. „Mit der Entwicklung seitdem, wie See, Eiscafé und Radweg, dürfte das heute anders sein.“ Noch keine Reservierung für neue Groitzscher Wohnbaugebiete: Die Fläche liegt zwischen dem „Neubaublock“ und dem ehemaligen Bahnhof, erklärt Dirk Schmidt. Neun Baugrundstücke sind hier vorgesehen, etwa 500 bis 600 Quadratmeter groß. Es sollen Einfamilien- und Doppelhäuser möglich sein. „Reservierungsanfragen nehmen wir wie bei der Oststraße noch nicht entgegen. Der Preis steht noch nicht fest.“ Der Zeitablauf ist ähnlich geplant. In etwa anderthalb Jahren sollen Interessenten hier loslegen können. Von Olaf Krenz

Zuzug erwünscht - Groitzsch plant zwei neue Wohnbaugebiete