Die Kohlegegner machen, passend zur Jahreszeit, mit neuem Elan in Pödelwitz mobil. Am Sonnabend bringt das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ ein bisschen mehr Leben in den von Zwangsumsiedlung und Abbaggerung bedrohten östlichsten Ort der Stadt Groitzsch. Ihre Frühlingsprotestaktion „Keinen Meter der Braunkohle“ beginnt 15 Uhr an der Kirche. 30 bis 50 Teilnehmer werden erwartet.
Einwohner, Sympathisanten und Klimaschützer wollen deutlich machen, dass nach dem angekündigten Kohleausstieg kein Dorf mehr geopfert werden muss. Sie planen einen „bunten Wald von Widerstandsversprechen gegen die Abbaggerungen – mit Farbe, Stoffen, Fäden und mehr – mit Groß und Klein“. Am Abend soll ein Widerstands-X aus Kerzen entzündet werden.
Klimaaktivisten bauen Gedenkschilder für die über 60 abgebaggerten Orte
Geplant sind Infostände, eine Bühne mit Musik sowie Beiträge von betroffenen Menschen aus dem Rheinland, der Lausitz und aus „dem Globalen Süden“, aber auch Kaffee und Kuchen. Außerdem gibt es einen Dorfspaziergang. Die Klimaaktivisten bauen Gedenkschilder für die über 60 abgebaggerten Orte der Region um Leipzig.
„Ich bin einfach fassungslos, dass in Zeiten des Klimawandels der Tagebau-Betreiber Mibrag und die sächsische Landesregierung noch über Tagesbauerweiterungen nachdenken“, sagt Jens Hausner von der Bürgerinitiative Pro Pödelwitz, die Teil von „Alle Dörfer bleiben“ ist. „Obwohl die Mibrag noch keine Genehmigung hat Pödelwitz abzubaggern, hat der Konzern bereits Teile der Dorfes aufgekauft. Wir würden uns freuen, wenn hier wieder Familien und junge Menschen herzögen.“
Von Olaf Krenz