Probebetrieb nach Brand in Recyclinganlage in Espenhain aufgenommen

Knapp neun Monate nach einem Brand in einer Abfallaufbereitungsanlage im Industrie- und Gewerbepark Espenhain ist die wieder aufgebaute Anlage jetzt in den Probebetrieb gegangen. Durch das Feuer am 31. August 2019 hat das Unternehmen SRW Metallfloat einen Schaden von rund vier Millionen Euro erlitten. Der monatelange Produktionsausfall sei dabei noch nicht berücksichtigt, sagt Forschungsleiter und Prokurist Kay Weißflog. Der rückblickend vor allem den Feuerwehrleuten dankt, die damals an dem Einsatz beteiligt waren, der vom Sonnabendnachmittag bis zum Sonntagmorgen dauerte. „Nach meinem Wissen waren ungefähr 120 Feuerwehrleute beteiligt“, sagt Weißflog, der feststellt: „Das lief sehr gut, sehr koordiniert, die waren fit.“ Kleine Batterie könnte Brandursache gewesen sein: Das Unternehmen SRW betreibt auf dem Gelände des Schrottverarbeiters Scholz Recycling mehrere Anlagen, welche die geschredderten und weitgehend von großen Metallteilen befreiten Abfälle weiter trennen und aufbereiten. Gebrannt hatte es in der Anlage für die so genannte Shredder-Leichtfraktion. Das Abfallgemisch enthält neben mineralischen Anteilen, Kunststoffen, textilem Material und Holz noch rund fünf Prozent unterschiedliche Metalle, die hier herausgeholt werden. Feuer gefangen hatte das Material, das in Haufen in abgetrennten Lagerboxen unter einem Hallenvordach liegt. „Die genaue Ursache wird man wohl nie herausbekommen“, glaubt Weißflog. Eine Möglichkeit sei, dass eine winzige Lithium-Batterie die Ursache gewesen sein könnte. Das Feuer vor acht Monaten hatte die Halle und deren Dachkonstruktion beeinträchtigt sowie Teile der Anlage beschädigt. Der Wiederaufbau begann Anfang Dezember. Neben neuen Hallendachträgern, Wänden und Anlagenteilen spielte dabei auch der bauliche Brandschutz eine Rolle. Wände der Lagerboxen jetzt aus Steinen: Das betrifft zum Beispiel die Lagerboxen. Deren Wände bestanden vorher aus hölzernen Bahnschwellen, die in Schienen übereinander lagen. Die werden jetzt durch große Bausteine aus Beton ersetzt. Eine weitere Konsequenz ist beispielsweise eine fest installierte trockene Wasserleitung, über die die Feuerwehr im Bedarfsfall Löschwasser bis dicht an die Materialhaufen an der Hallenwand heranbringen kann. Auch die Überwachung und Alarmierung werde verbessert. Künftig werde das Gelände am Wochenende permanent bestreift und es werde eine automatische Brandmeldeanlage installiert, erklärt Kay Weißflog. Demzufolge in dem Material, das die Anlage verarbeitet, immer wieder Wärmeprozesse ablaufen können, ohne dass es zu Bränden kommt. „Wir sind nicht aufgeregt“, sagt er und zeigt auf eine kleine, dünne Rauchfahne über einem der Haufen, „wenn das Material mal achtzig Grad hat“. Fachkräfte werden immer gesucht: Das sei normalerweise ungefährlich, weswegen es auch noch nie nennenswerte Schäden gegeben habe, seit SRW die Anlage hier betreibe, also seit 2005. Bis auf einen Großbrand, der am 31. Dezember 2017 ausgebrochen war. Damals ging das Unternehmen allerdings nicht von Selbstentzündung aus. Mit der Inbetriebnahme der erneuerten Anlage stellt sich für SRW auch das Personalproblem neu. „Wir arbeiten von Montag bis Sonnabend Mittag dreischichtig und haben ständig Bedarf an Facharbeitern“, sagt Kay Weißflog. Besonders Industriemechaniker und Elektriker würden gesucht. Interessenten könnten sich übers Internet an das Unternehmen wenden. Lesen Sie auch: Recycling in Espenhain: Nicht nur Schrott Silvester 2017: Firma glaubt nicht an Selbstentzündung Feuerwehr hat bis zum Sonntag Morgen zu tun Von André Neumann

Neun Monate später - Probebetrieb nach Brand in Recyclinganlage in Espenhain aufgenommen