Weil die Sana Klinik in Borna ihr eigenes Bildungszentrum ausbaut, gibt es bei der Pflegedienstleitung einige Veränderungen. Und die betreffen auch das Zwenkauer Haus. Seit Anfang Mai ist Silke Lebus Pflegedienstleiterin am Klinikum Borna, sie folgt damit auf Cornelia Reichardt, die die Leitung des Bildungszentrums übernimmt.
Die zweite neue Pflegedienstleiterin für den Akutstandort Zwenkau ist seit kurzem Katharina Rauschenbach. Beide sind „Bornaer Eigengewächse“, durchliefen also ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Medizinischen Berufsfachschule.
„Damit verteilen sich die Aufgaben in der Pflegedienstleitung auf vier Schultern“, macht Janet Schütze deutlich, Sprecherin des Klinikums. Das sei schon wegen der wachsenden Anforderungen an die Pflege notwendig Zudem arbeiten beide eng bei Projekten zusammen, die Auswirkungen sowohl auf den Bornaer Standort als auch auf das Zwenkauer Haus haben.
Ein gemeinsames Ziel: die interprofessionelle Visite
„Ein Projekt ist zum Beispiel die interprofessionelle Visite“, erklärt Lebus. Im Fokus stehe, wie der Name schon sagt, eine Visite, bei der Ärzte und Pflegekräfte gleichermaßen dabei seien. Mit dem Ziel, einen gemeinsamen Kommunikationsweg zu schaffen und eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen. „Die Patienten profitieren durchaus davon, wenn auch das Pflegepersonal bei der Visite dabei ist“, ergänzt Lebus.
Die zwei Frauen sind auch dafür verantwortlich, Pflegekonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Ein Beispiel dafür ist die „Aktivierend-therapeutische Pflege in der Geriatrie“. Heißt übersetzt: „Ältere Patienten brauchen eine Pflege, die den Fokus auf die Fähigkeiten jedes Einzelnen setzt und diese fördert oder erhält“, erläutert Rauschenbach.
Ziel sei die Selbstständigkeit der Patienten. Dabei spiele auch das Thema Demenz eine zentrale Rolle. Dafür sei eine Arbeitsgruppe entstanden mit dem Ziel, die Abläufe in der Klinik zu optimieren.
Bisherige Leiterin baut hauseigenes Bildungszentrum auf
Weitere Aufgabengebiete der zwei Pflegedienstleiterinnen sind die Integration von ausländischen Pflegern, die Vorbereitung von Zertifizierungen und die Umsetzung von Gesetzesvorlagen, die die Pflege betreffen. Aktuell stehen beispielsweise das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz sowie die Pflegepersonaluntergrenzen in pflege-sensitiven Bereichen im Fokus.
Lebus kennt die Arbeit auf den Stationen, die Anforderungen und Herausforderungen an den pflegenden Beruf dank ihrer langjährigen Tätigkeit in diesem Bereich. Nach Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Zwenkau und anschließender Qualifizierung zur Stationsleitung übernahm sie mehrere Jahre die pflegerische Leitung unterschiedlicher Stationen.
Amtskollegin Rauschenbach absolvierte ebenfalls die Ausbildung, es folgten zudem ein Pflegewissenschaftsstudium in Darmstadt sowie ein Traineeprogramm Pflegemanagement an verschiedenen Standorten der Helios-Gruppe.
Die bisherige Pflegedienstleisterin Reichardt übernimmt künftig die Leitungsfunktion im hauseigenen Bildungszentrum, das in der Witznitzer Werkstraße angesiedelt ist und dort bereits die Medizinische Berufsfachschule beherbergt. „Ziel der Neustrukturierung ist es, das Fort- und Weiterbildungsangebot weiter auszubauen und das Bildungszentrum in Borna als überregionale Weiterbildungseinrichtung zu etablieren“, macht Reichardt deutlich.
Von Julia Tonne