Schlossfabrik: Pegau will mit Baurecht ins neue Jahr gehen

Im Dezember könnte Baurecht für das „Wohngebiet Schlossfabrik“ in Pegau hergestellt werden. Dann ist der Beschluss über die Satzung für den entsprechenden Bebauungsplan vorgesehen, informierte Bauamtsleiter Gunther Grothe. Im nächsten Jahr würde dann der städtische Eigenbetrieb Wohnungswirtschaft die Vermarktung übernehmen. Wobei Werbung unnötig sein dürfte: Die Elsterstadt hat keine Sorgen wegen Häuslebauern, der Bedarf an Grundstücken ist groß. Erneute Auslegung des B-Plans: Das Bebauungsplanverfahren (B-Plan) musste indes eine Schleife drehen. Die Stadtverwaltung hielt eine zweite Runde der öffentlichen Auslegung für erforderlich. „Wir wollen ja keinen formellen Fehler machen und mit unserem Baugebiet ins Hintertreffen geraten“, meinte Bürgermeister Frank Rösel (parteilos) vor den Stadträten. Waren doch bei der ersten Beteiligung der Öffentlichkeit im Juni/Juli wesentliche Hinweise eingegangen, die ins Dokument eingearbeitet werden mussten. „Aber“, betonte Grothe, „es waren nur Ergänzungen. Es wurde nichts abgelehnt.“ Eingeschränkte Nutzungen im Wohngebiet: Es ging um Einwände von Ämtern und Behörden. Demnach mussten eine schalltechnische Untersuchung erstellt und ihre Ergebnisse übernommen werden. Zudem waren Umweltbelange ausführlicher darzulegen. Und es sollten bestimmte Nutzungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden. Da das Areal als allgemeines Wohngebiet eingestuft wird, sind zwar kleinere Läden und nicht störende Handwerksbetriebe zulässig. Aber gastronomische Einrichtungen, kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Anlagen, Gartenbaubetrieben und Tankstellen dürfen jedoch nicht geschaffen werden. Sechs Eigenheime und zwei Mietshäuser: Einfluss auf die vorgesehene Wohnbebauung hat das alles aber nicht, so der Bauamtsleiter. Es sind weiter sechs Eigenheim-Plätze und zwei Flächen für Mehrfamilienhäuser geplant. Dennoch wurde der Entwurf in der zweiten September-Hälfte erneut ausgelegt. Stellungnahmen konnten jedoch nur zu den Änderungen abgegeben werden. Nun müssen die aktuellen Hinweise ausgewertet und abgewogen werden, ehe der Satzungsbeschluss erfolgen kann. Pegau sucht neue Wohnbauflächen: „Die Nachfrage übersteigt das Angebot“, meinte Stadtrat Silvio Bringer (Pro Pegau). „Wo sieht die Verwaltung Flächen für weitere Häuslebauer?“ Die sind rar, entgegnete Bauamtsleiter Grothe. Zwar habe die Stadt als Entwicklungsland 5000 Quadratmeter gekauft, die noch ergänzt werden müssten. Doch habe sie natürliche Grenzen für solche Flächen mit der Kippe, dem Hochwasserschutzgebiet und dem Landschaftsschutzgebiet. „Wenn jemand Möglichkeiten sieht und Hinweise geben kann, sind wir dankbar dafür.“ Lesen Sie auch: Wohnungsbau in Pegau: Eigenheime für das Schlossfabrik-Areal Special: Bauen in und um Leipzig Von Olaf Krenz