Spatenstich für Regiser Wohnpark: Eigenheime sollen entstehen

Die erste Feier für den geplanten Wohnpark „An der Alten Mühle“ in Regis-Breitingen hat stattgefunden. Investor Joachim Fehr veranstaltete einen symbolischen ersten Spatenstich auf dem lange brachliegenden Gelände der ehemaligen Gärtnerei Nötzold östlich von Auen- und Mühlenstraße. Er hofft, möglichst noch zum Monatsende mit der Erschließung beginnen zu können. Vorgesehen ist dann, dass die Grundstücke für Eigenheime etwa im März 2021 von den Häuslebauern übernommen werden. Allerdings gibt es noch ein bürokratisches Problem. Etwa ein Hektar großes Gelände: Der Augsburger Fehr ist unter anderem Chef der Firmen JF Consulting, die in Regis jetzt Erschließungsträger ist, sowie DF Wohnbau, beide mit Büros in Leipzig. Er hatte Projektbeteiligte, Kaufinteressenten und Vertreter von Stadtrat und Verwaltung sowie die Nötzold-Erben ins kleine Festzelt am Rande des Areals eingeladen. Mitten auf dem etwa einen Hektar großen Gelände, das schon vor mehr als anderhalb Jahren von grobem Bewuchs und Haufen befreit worden war, steht nun ein Bauschild mit der Planzeichnung. Davor schwangen er, Elke Both und Andreas Rother für die bisherigen Eigentümer sowie Bürgermeister Jörg Zetzsche (Freie Wähler) kurzzeitig die Spaten. Probleme mit Leitungen und Rohren: Den für das Vorhaben rechtlich erforderlichen Bebauungsplan hatte der Stadtrat Ende Mai 2018 angeschoben, wobei die Unterlagen vom Investor erstellt werden. Bei der Beteiligung von Behörden, Zweckverbänden und Versorgungsunternehmen waren einige (mögliche) Schwierigkeiten aufgedeckt worden. Neben Vermutungen zu Altlastenverdacht (dann nicht bestätigt) und Grundwasseranstieg machten vor allem Wasser- und Abwasserrohre sowie Stromleitungen Probleme, weil sie teils auf Zeichnungen an anderen Stellen und vor allem in privatem Boden lagen. Und schließlich ging es um Umwelt- und Naturschutzbelange. Streit mit dem Landratsamt: Nach längerem Hin und Her beschloss der Stadtrat den B-Plan im Februar dieses Jahres. Weil Regis keinen Flächennutzungsplan hat, ist eine Genehmigung des Landratsamtes erforderlich. Die wurde im Juni erteilt, wenn auch mit einer Auflage und ohne Stempel, sagt der studierte Jurist Fehr. Rechtskraft und damit Baurecht gibt es trotzdem noch nicht, meint hingegen das Landratsamt. Der Streit dreht sich schon eine Weile um den artenschutzrechtlichen Bericht, aktuell hängt es wohl noch am Begehungsprotokoll des Gutachters dazu. Deshalb könnte sich, weil nach dem Landratsamt auch noch die Stadt laut Bürgermeister das komplette Dokumentenpaket bestätigen und dann im Amtsblatt veröffentlichen muss, der offiziell gestattete tatsächliche Beginn der Erschließungsarbeiten in den Dezember verschieben. Je nach Wetterlage über den Winter würde auch der Abschluss später erfolgen. Interessenten für alle 13 Parzellen: Vorgesehen sind in dem Gebiet 13 Parzellen zwischen etwa 520 und 860 Quadratmeter. Ein Bauträger ist ebenso wenig vorgeschrieben wie die Ausrichtung der Giebel. Mehr als zwei Vollgeschosse plus Dach dürfen aber nicht errichtet werden. Vier Verträge hat er bereits abgeschlossen, sagt Joachim Fehr. Aber auch für die anderen neun Grundstücke gibt es bereits feste Interessenten. Ein Großteil der Käufer komme aus Leipzig. Investor zahlt Stadtkosten für Zufahrt: Nachdem anfangs die Straße im Wohnpark in beinahe U-Form mit Anbindung an die Auenstraße entstehen sollte, ist nun nur noch ein Winkel mit einem Wendehammer vorgesehen. Die kurze Zufahrt war bisher Eigentum des Zweckverbandes Wasser/Abwasser Bornaer Land, dem hinter der alten Mühle eine Anlage gehört. Am Donnerstagabend beschloss der Stadtrat, die zwei kleinen Flurstücke von insgesamt 231 Quadratmeter zu kaufen, um sie als öffentliche Verkehrsfläche zu widmen. Allerdings begehrten unter anderem Frank Becker (FDP) und Viola Krohn (Siedler-Verein) wegen des Preises von fast 16 900 Euro auf. Laut Kämmerin Kathrin Krüger ist das nicht nur der Grundstückspreis, sondern beinhaltet auch den Wert für den vorhandenen Weg. Beruhigt waren die Abgeordneten erst, als sie erfuhren, dass der Investor alle Kosten übernimmt. Lesen Sie auch: Regis plant Wohngebiet für 13 Eigenheime B-Plan „Alte Mühle“ wird erneut ausgelegt Regiser Wohnpark Alte Mühle verzögert sich Regis-Breitingen: Neue Nutzung fürs leere Gewerbegebiet? Von Olaf Krenz