Die Jüngsten sind sieben oder acht, der Älteste über 50: Beim Sportclub (SC) Borna boxen alle Altersgruppen.
Manche kommen nicht immer ganz freiwillig. In jedem Fall aber ist Boxen „mehr als zwei Leute, die sich auf die Köpfe hauen“, wie Hans-Peter Hofmann, nahezu zwei Jahrzehnte Präsident des Vereins, sagt.
Und oftmals geht es im Training des Vereins, den es in der seit 1995 gibt, um mehr als um Technik und Taktik.
Traum von Karriere als Profiboxer
Das erklärt sich schon daraus, dass zumindest von den jungen Boxern viele aus Familien kommen, „wo sie sich allein um sich selbst kümmern müssen“.
Was Hofmann nicht sagt, aber durchaus meint: Es handelt sich um junge Leute, die nicht die besten Startchancen fürs Leben haben.
Weshalb für sie das wöchentliche Boxtraining eine Möglichkeit ist – sich selbst zu formen und formen zu lassen. Dass dabei auch viele von den jungen Sportlern von einer Karriere als Profiboxer träumen, liegt auf der Hand.
SC Borna leistet Sozialarbeit
Bisweilen werden junge Leute auch dazu verdonnert, zum SC Borna zu gehen. Hofmann, der das nicht an die allzu große Glocke hängen will, spricht von „Therapie-Boxen“.
Gemeint ist Anti-Aggressionstraining. Wenn die jungen Leute nach etlichen Stunden im Ring und auf der Matte auf die richtige Bahn gelenkt werden, gehört das zu einer Art Sozialarbeit, die bei dem Verein, schon immer eine Rolle gespielt haben.
Probleme mit den Basics
Ob Boxen ein teurer Sport ist oder nicht, ist sicher eine Frage des Blickwinkels.
Fakt aber ist, dass viele junge Boxer schon finanziell gesehen Probleme mit den Basics haben. Etwa dann, wenn die Jungen zwar Zuschüsse vom Landratsamt für den normalen Vereinsbeitrag bekommen, aber nicht in der Lage sind, den Rest, bisweilen nur fünf Euro, aus eigener Tasche aufzubringen.
So können Sie spenden
Sie möchten ein oder mehrere Projekte der LVZ-Aktion „Ein Licht im Advent“ unterstützen? Hier erfahren Sie, wie Sie spenden können.
Oder die materielle Grundausstattung. „Viele haben kein Geld für Handschuhe“, sagt Präsident Hofmann. Auch Bandagen kosten Geld, das manchem jungen Talent fehlt.
Ohne Zahnschutz nicht in den Ring
Nicht zu vergessen das Thema Zahnschutz. Ein Muss für jeden Faustkämpfer schon allein deshalb, weil die Gefahren, keinen Zahnschutz zu tragen, auch für den Laien ganz offensichtlich auf der Hand liegen. „Ohne Zahnschutz darf niemand in den Ring.“ Jedenfalls nicht bei Sparringskämpfen, also Kämpfen im Training und im Wettkampf ohnehin nicht.
Allerdings kostet ein brauchbarer Zahnschutz für Boxer 15 Euro oder auch gut und gern mehr.
Es läppert sich also zusammen, alles zu kaufen, was für ein qualifiziertes Training nebst Wettkämpfen vonnöten ist.
„Licht im Advent“ für die Bornaer Boxer
Grund genug, die Boxer in den Mittelpunkt der diesjährigen LVZ-Aktion „Ein Licht im Advent“ zu stellen“. Die Spenden sollen dem SC Borna zugute kommen.
Von Nikos Natsidis