Die Hitze der vergangenen Tage hat sich in weiten Teilen Deutschlands in Gewittern und heftigen Schauern entladen. Im Landkreis Leipzig brach das Unwetter am späten Nachmittag aus. Seither klingeln in der Rettungsleitstelle die Notruftelefone Sturm.
In Grimma rückte die Feuerwehr wegen eines Blitzeinschlages an einem Verteilerkasten in Hohnstädt aus. Der Schaden war schnell behoben. In Neukieritzsch gab es einen Blackout – Supermärkte mussten vorzeitig schließen. Auch im benachbarten Lobstädt blieben die Haushalte ohne Strom. Die Wiederversorgung war am Abend noch nicht wieder hergestellt – es wurde ein Schaden an einer Oberleitung vermutet.
In Thierbach und Kitzscher wurden Straßen überschwemmt. Eine Unterführung auf der B95 zwischen Borna und Leipzig war wegen Überschwemmungen zeitweise unpassierbar.
In Naunhof ist ein Baum umgestürzt und musste durch die Feuerwehr beseitigt werden. In Göttwitz waren voll gelaufene Keller auszupumpen.
Augenzeugen berichteten zum Teil von orkanartigen Ausmaßen des Gewitters. Innerhalb weniger Minuten standen Wege und Straßen unter Wasser. „Da ging gar nichts mehr“, berichtet ein Autofahrer von Szenen auf der B95 bei Espenhain.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach am Dienstag für mehrere Bundesländer Unwetterwarnungen aus. Bis in die Abendstunden waren weiterhin lokale Unwetter oder auch Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Stundenkilometern und Hagel möglich. Auch für die Region Leipzig gelten derzeit noch Unwetterwarnungen.
Noch ist das Ausmaß der Schäden nicht abzusehen. Die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes wurden bis 20 Uhr verlängert.
Von Thomas Lieb