Volksplatzverein in Borna will Kultur wieder Leben einhauchen

Kinoabende, Konzerte, Halloween-Party und Märchenhafte Weihnachten: Der Förderverein des Volksplatzes will in diesem Jahr wieder so richtig durchstarten und den Platz mit Leben füllen. Sofern es die noch anhaltende Corona-Pandemie erlaubt. Losgehen soll es, wenn es denn möglich ist, schon im März mit dem Warm Up zum Borna Open Air. Und sollte Corona der Veranstaltung doch einen Strich durch die Rechnung machen, gibt es das Warm Up, das sonst in den heiligen Hallen des Volksplatzes stattfindet, auf der Freilichtbühne. „Wir werden wohl noch einige Monate ab und zu flexibel hin- und her planen müssen“, sagt André Plewnia, Vorsitzender des Volksplatzvereins, der das Areal hegt und pflegt und für zahlreiche Kulturtage verantwortlich zeichnet. Doch Plewnia rechnet damit, dass das funktioniert. Sein Team – mittlerweile mehr als 30 Ehrenamtliche – habe schon im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt, dass viele Vorhaben umsetzbar seien. 16 Kinoabende im Sommer des Corona-Jahres 2020: Denn trotz aller Einschränkungen konnte 2020 doch einiges an Kultur auf dem Volksplatz stattfinden. So gab es allein von Mai bis September insgesamt 16 Kinoabende. „Jeden Freitag konnten wir Filme zeigen und den Bornaern ein kleines Gefühlt von Normalität bieten“, sagt Plewnia. Was dem glücklichen Umstand geschuldet sei, dass der Volksplatz mehr als 900 Plätze unter freiem Himmel fasse und so genug Platz sei, um Abstandsregeln einzuhalten. Zudem habe die Kooperation mit dem Gesundheits- und Ordnungsamt sowie der Polizeistation Borna sehr gut funktioniert. „Das alles zusammen hat uns ins die glückliche Lage versetzt, ein bisschen kulturelles Leben aufrecht zu erhalten.“ Allerdings – das muss Plewnia zugeben – haben die Kinowochen an den Nerven seiner Vereinsmannschaft gezerrt. „So viele Kinoabende am Stück: das war für uns alle eine Hausnummer“, betont der Vereinsvorsitzende. Und dennoch sei Kraft geblieben, um den Höhepunkt der vergangenen Saison zu stemmen: „Borna bebt“. Die DJ-Nacht habe vor allem mit der Herausforderung aufgewartet, innerhalb der zwei vorherigen Wochen die DJs zu buchen und den Kartenvorverkauf über die Bühne zu bringen. „Denn erst 14 Tage vorher war klar, dass wir Borna beben lassen dürfen, erst dann waren alle notwendigen Konzepte genehmigt“, begründet Plewnia. Der Stimmung habe die Aufregung vorher aber keinen Abbruch getan, der Volksplatz war gut besucht. „Borna bebt“ soll diesjähriger Höhepunkt einer turbulenten Saison werden: Auch in diesem Jahr wird es wieder ein Borna bebt geben. Nach bisherigem Planungsstand am 11. September. Bis dahin allerdings soll der Trubel auf dem Volksplatz längst wieder eingezogen sein. Vorausgesetzt, die Normalität kehrt zurück, gibt es am 7. Mai den Auftakt zum diesjährigen Sommerkino, am 19. Juni „The Abba-Show“ gemeinsam mit Geier Sturzflug, am 17. Juli dann „Rock in Symphonie“ mit dem Leipziger Symphonieorchester. Geplant ist darüber hinaus ein Filmmusik-Abend mit der Sächsischen Bläserphilharmonie am 27. August, das große Halloween-Spektakel am 30. Oktober und eben „Märchenhafte Weihnachten“ mit Winterkino und Weihnachtsmarkt am 4. Dezember. „Und für die derzeit acht angedachten Kino-Abende können wir uns eine Plus-Option vorstellen“, erklärt Plewnia. Heißt: Womöglich gibt es den einen oder anderen Film mehr. Vereinsmitglieder haben neue Beleuchtung installiert: Wenn auf dem Volksplatz tatsächlich in den kommenden Monaten wieder Leben einkehrt, dürfen sich die Besucher nicht nur an der Veranstaltung selbst erfreuen, sondern darüber hinaus an einigen Finessen, die der Volksplatzverein gestemmt hat. So haben die Mitglieder gemeinsam mit dem Ortsverband Borna des Technischen Hilfswerks Gräben ausgehoben, um neue Elektrokabel zu verlegen. Und die dienen nun dazu, noch anzubringende Lampen entlang des Rundwegs oberhalb des Volksplatzes zum Leuchten zu bringen. Außerdem können Imbisswagen links und rechts der Bühne künftig über einen Starkstromanschluss und entsprechende Steckdosen versorgt werden. „Bislang mussten wir ja immer Kabelrollen verlegen und damit die Wege überbrücken. Das fällt jetzt weg“, sagt Plewnia. Licht haben auch die Treppengeländer auf dem Areal bekommen. Und zwar dimmbare LED-Leuchten. Finanzielle Hilfe dafür kam unter anderem aus Fördermitteltöpfen. Unterstützung steuerte auch die Bornaer Firma Munkelt-Bau bei. Sie half im vergangenen Jahr bei der Komplettsanierung der sanitären Anlagen. „Mit all diesen Neuerungen sind wir für die kommende Saison gut aufgestellt“, betont Plewnia. Der übrigens nach wie vor weitere ehrenamtliche Mitstreiter sucht. Damit in diesem Jahr wieder ordentlich Trubel auf dem Gelände herrscht. Von Julia Tonne