Einmal im Monat, immer am ersten Donnerstag, gehen im Bageritzer Weg die Lichter aus. Apfelschorle, Holunderlimonade, Wein, Bier und Cidre werden gereicht, bevor es losgeht: Bewegte Bilder flackern an der Wand und Henry Hübchen berlinert in seiner Rolle als Jaeckie Zucker: „Du hast keene Chance, also nutze sie!“
Eine einfache Idee belebt das Dorf
Das ist auch das Motto des Vereins Dorfgemeinschaft Rabutz: Mit einer simplen Idee, knapp zehn Euro, die an die GEMA für die Vorführung gehen, belebt er das Dorfleben. Das Dorfgemeinschaftshaus wird zum Kinosaal. Kostenlos. Das lockt inzwischen nicht nur einige der 49 Rabutzer, sondern auch Gäste an. Die kurze Umfrage, bevor der Film „Alles auf Zucker!“ von Dani Levy startet, ergibt: Aus Wiedemar sind sie heute, weil es im Amtsblatt stand. Ebenfalls Platz genommen haben zehn Jugendliche, die im Technisch-Ökologischen Projektzentrum die Herbstferien verbringen. „Damit sind die Rabutzer heute sogar in der Unterzahl“, stellt Wolfgang Schilling amüsiert fest.
Zum Film gehört auch der Plausch
Er ist einer der Gründer des Vereins, der auch Hutfeste feiert oder mit Walpurgisfeuern das dörfliche Leben zum Kochen bringt. Der 57-Jährige wählt auch die Filme aus, die gezeigt werden. Er orientiert sich daran, was vielen gefallen könnte. Meist sind es Komödien, die 15 bis 25 Zuschauer anziehen. Zum gemeinsamen Schauen gehört auch das Gespräch. Ganz gleich, ob über den Sturm vor der Tür, die Einbruchsserie im Nachbardorf oder das gerade Gesehene, nachdem das Licht wieder angeht.
Von Manuel Niemann