„Wenn ihr erwachsen seid, könnt ihr mit euren Kindern hierher kommen und sagen, diese Kastanie habe ich gepflanzt, als ich im Kindergarten war“, sagt Elke Finke. Die Erzieherin der Zschortauer Kindertagesstätte Zwergenland gestaltete gemeinsam mit dem Auszubildenden Johannes Thier und Kollegin Ines Nitschke eine Naturwoche. Während der verschiedenen Ausflüge pflanzten sie mit den Fünf- bis Siebenjährigen unter anderem eine Kastanie, Eiche und Königskerze.
Kastanie und Erlebnisse sollen Früchte tragen
„Wir wollen die Kinder wieder mehr für die Natur sensibilisieren“, sagt Finke. Durch den gestiegenen Konsum moderner Medien sei bei vielen das Bewusstsein dafür nicht mehr vorhanden. Das fange damit an, sorgsam darauf zu achten, wo hingetreten wird und überall Müll liegt. Wenn wir die Kinder soweit bringen, dass sie gegenseitig schauen, wo sie ihren Abfall entsorgen, sei bereits etwas erreicht, ergänzt Ines Nitschke.
Um den Mädchen und Jungen der Sternchen- und Seepferdchen-Gruppe diese Gedanken näherzubringen, geht es an jedem Tag der Woche in die Natur. Am Montag wurde beispielsweise ein Lager im Garten von Azubi Johannes Thier aufgeschlagen und Feuer ohne Feuerzeug und Streichholz gemacht. Am zweiten Tag besuchten sie das Kinderheim in Biesen und schauten, wie die Bewohner dort leben. Für die restliche Woche steht unter anderem noch die Zubereitung von Brennnesselchips und eine Wanderung in den Zschortauer Park an. Dann sollen Proben aus dem Teich entnommen und das Leben im Wasser unter die Lupe genommen werden. „Der Klimaschutz wird immer wichtiger“, sagt Thier und ein Gespür dafür soll bei den Kindern möglichst früh geweckt werden.
Zschortauer Kita-Kinder übernehmen Verantwortung
Seit März bereiten die Erzieher die Naturwoche vor. Sie haben in dieser Zeit mit den Kindern Raupen gesammelt, zugesehen wie sich diese verpuppen und Falter daraus werden. Auch Wachtelküken wurden mit der Wärmelampe ausgebrütet und aufgezogen. Ein Kind nahm sie anschließend mit nach Hause und kümmert sich seither um sie. Die beiden Gruppen schauten nun vorbei, um zu sehen, wie groß die Tiere geworden sind.
„Wir hoffen, dass die Erlebnisse Früchte tragen“, sagt Nitschke. Das soll auch die am Sportplatz gepflanzte Kastanie. „Und was braucht sie um zu wachsen?“, fragt Finke in die Runde. „Wasser und Licht“, antwortet Lea sofort. Jetzt muss nur noch geklärt werden, wer zu welcher Zeit mit seinen Eltern nach dem jungen Baum sieht und ihn gießt. Aber auch das werde sich schnell klären, sagt Nitschke. „Die Kinder übernehmen gerne Verantwortung.“
Von Mathias Schönknecht