Aufregung in der Rackwitzer Hauptstraße: Bundespolizisten durchsuchten am frühen Mittwochmorgen ein Wohnhaus. Die eingesetzten Beamten eine Einsatzzuges aus Ratzeburg waren Teil einer bundesweiten Großrazzia. Ziel der Operation: Zerschlagung der bandenmäßig organisierten Scheinehe-Schließungen. Diese werden von Migranten mit bevorzugt EU-Osteuropäerinnen arrangiert, um einen legalen und dauerhaften Aufenthalt in Deutschland zu erreichen. Hauptdrahtzieher dieses „Geschäfts“ soll ein in Leipzig lebender Pakistani sein.
Polizisten bleiben in Rackwitz vor Ort
Allein in Sachsen wurden 29 Personen festgenommen. In Rackwitz ist der Einsatz inzwischen beendet, nähere Erkenntnisse liegen hier noch nicht vor. Allerdings blieben die Fahrzeuge der Bundespolizei noch vor Ort – die Beamten halten sich wegen noch laufender Maßnahmen in der Region bereit.
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Schuldscheine in Wurzen sichergestellt
Auch in Wurzen war die Bundespolizei aktiv. Dort nahmen sie einen 50-Jährigen fest, wie LVZ.de erfahren hat. Er soll einer der Hintermänner sein. „Wir haben in der Wurzener Wohnung des Beschuldigten Schuldscheine sichergestellt. Dabei geht es um für eine solche Schleusung typischen Beträge zwischen 15.000 und 22.000 Euro.“, sagte Polizei- Sprecherin Romy Gürtler.
Razzia vor einem Jahr auch in Eilenburg
In Eilenburg, wo es vor einem Jahr ebenfalls wegen organisierter Scheinehen zu einer Großrazzia kam, gab es diesmal keinen Einsatz. Bei dem Zugriff im Juni 2018 wurde damals den drei Hauptbeschuldigten vorgeworfen, mit gefälschten Heiratsurkunden, die in Zypern ausgestellt sein sollen, die Eheschließung von indischen und pakistanischen Staatsangehörigen mit überwiegend osteuropäischen Frauen aus der EU organisiert zu haben.
Von Matthias Schönknecht, Frank Schmidt