Döbelner Bahnhof: Eigentümer knüpft Investitionen an Bedingungen

Aus seinem Winterurlaub in den österreichischen Alpen bringt Dr. Rudolf Lehle Nachrichten über den Döbelner Bahnhof mit. Er hat nämlich einen Abstecher ins bayerische Erding gemacht. Dort hat die Immobilienfirma Neumayr und Sedlmeir ihren Sitz. Ihr gehört der Döbelner Bahnhof. Ein schöner Anblick sieht anders aus. Das Gebäude verkommt seit Jahren. Und einige Döbelner schimpfen deswegen auch auf die Eigentümer des Hauptbahnhofes. Nicht aber Dr. Lehle, der für die CDU im Döbelner Stadtrat sitzt. „Damit nicht jeder nur darauf wartet, dass der jeweils andere etwas unternimmt oder sich ärgert, weil nichts an der Immobilien geschieht, halte ich es für günstiger, wenn wir miteinander in den Dialog treten“, begründete Rudolf Lehle seinen Vorstoß. Investition nur mit Nutzungskonzept: „Es war ein sehr positives Gespräch“, sagt Dr. Lehle nun. Bei diesem habe sich herauskristallisiert, dass die Eigentümer sehr wohl in den Bahnhof investieren würden. Aber nur unter der Bedingung, dass es ein belastbares Nutzungskonzept gibt. Eine Investruine wollen die Eigentümer verständlicherweise nicht betreiben. „Wir müssen uns zusammensetzen, alle gesellschaftlichen Kräfte aktivieren und uns über die Zukunft des Bahnhofs Gedanken machen“, sagt Dr. Rudolf Lehle. Er hat den Eindruck gewonnen, dass sich die Bayern um ihre Immobilien kümmern. „Sie haben viele Bahnhöfe gekauft und einen Großteil davon saniert – darunter den in meiner Heimatstadt Laufen in Oberbayern“, sagt Dr. Lehle. Döbeln investiert vor dem Bahnhof: Die Stadt Döbeln hat in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben vor dem Hauptbahnhof gemacht und das Gebäude durch die Verkehrsanbindung ans Busnetz, Kurzzeit- und Pendlerparkplätze, Grünflächen, Spielplatz und zuletzt durch neue Zufahrtsstraßen samt gestaltetem Kreisverkehr deutlich aufgewertet. In dem Bahnhofsgebäude hat die Mitteldeutsche Regiobahn als Betreiberin der Zugstrecken von Döbeln nach Leipzig sowie von Riesa nach Chemnitz das Kundencenter renoviert und wieder personell besetzt. Seit Anfang Januar gibt es wieder Fahrkarten für den Nah- und Fernverkehr, Abonnements, Sitzplatzreservierungen und Beratung zu allen bahnbezogene Services. Glück hatten die MRB, dass ihr renoviertes Kundencenter im Januar nicht von dem Wassereinbruch betroffen war, der die wenigen anderen Mieter des größtenteils leerstehenden Bahnhofes überraschte. Auf einem Flachdach hatte sich möglicherweise über Wochen Wasser gesammelt, weil die Ablaufrohre mit Taubenkot verstopft waren. So nahm die Abdichtung eines Oberlichtfensters Schaden und das Wasser lief durch den Dachboden in die weiteren Geschosse. Die Eigentümer kündigten daraufhin an, in eine Taubenabwehr investieren zu wollen. Von Dirk Wurzel und Thomas Sparrer

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