Hartha: Neues Dach für Gotteshaus in Wendishain

Wenn Petrus seine Tropfen gen Erde schickt, dann wird es nass in der Kirche in Wendishain. Schuld ist das Dach. So manch Sturm hat dafür gesorgt, dass es nicht mehr dicht hält. Jetzt lässt die Kirchengemeinde das Dach erneuern. Das Problem mit dem Dach ist schon länger bekannt. „Regelmäßige Stürme haben immer wieder Schwachstellen des Dachs aufgezeigt“, sagt Pfarrerin Maria Beyer. Mehrfach seien kleine Ausbesserungen vorgenommen worden. Nach dem Orkantief Friederike Anfang 2018 habe sich die Gemeinde dazu entschieden, das Dach neu decken zu lassen. Im Herbst des selben Jahres wurden die ersten Angebote von Dachdeckerunternehmen eingeholt. Doch Jens-Peter Mader von der Baupflege des Regionalkirchenamts in Leipzig habe laut Beyer darauf hingewiesen, dass mehr zu tun sei. So müssen zum Beispiel auch die Balkenköpfe der Dachkonstruktion erneuert werden. „Vor einigen Jahren wurde der Schiffsraum von Innen aufwendig restauriert. Daher ist es umso wichtiger, dass das Dach nun ordentlich in Stand gesetzt wird“, sagt der Diplom-Ingenieur. Gemeinde hofft auf weitere Spenden: Laut Pfarrerin Beyer belaufen sich die Kosten für die Arbeiten auf 200.000 Euro. Eine große Summe, die die Kirchengemeinde Wendishain alleine nicht hätte stemmen können. Auf Anraten des Baupflegers Mader habe die Kirche einen Förderantrag für das Leader-Programm gestellt. Mit den Fördergeldern der Europäischen Union soll die regionale Entwicklung im ländlichen Raum vorangetrieben werden. Im Oktober 2019 sei der Antrag dann bewilligt wurden, erklärt Beyer. Die Hälfte der Kosten werden durch die Fördermittel gedeckt. Einen großen Teil der übrigen 100.000 Euro würde zudem die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens übernehmen. „Wir sind sehr dankbar, dass wir von der Förderung profitieren dürfen und auch noch Unterstützung durch die Landeskirche erhalten“, sagt Maria Beyer. „Alleine hätten wir das gar nicht geschafft.“ Und auch Jens-Peter Mader freut sich: „Wir sind wirklich glücklich über die Förderung durch das Leader-Programm.“ Der Eigenanteil der Gemeinde sei jedoch noch nicht vollständig gedeckt, sagt die Wendishainer Pfarrerin. Darum hoffe sie auf weitere Spenden. Tierische Mitbewohner verzögern Baubeginn: Eigentlich stand der Reparatur des Kirchendach nichts mehr im Wege. Die Bau- und Kostenplanungen waren detailliert ausgearbeitet, die Fördermittel bewilligt. Dennoch mussten sich die Dachdecker gedulden, bis sie sich an ihr Werk machen konnten. „Unter dem Dach hatten sich Fledermäuse einquartiert. Auf Grund von Naturschutzvorgaben mussten wir mit den Arbeiten warten, bis die Tiere alt genug waren, um ausfliegen zu können“, sagt Pfarrerin Maria Beyer. Im September konnten die Arbeiten endlich beginnen. Im Frühjahr 2021 sollen sie bereits abgeschlossen werden. Die Bauleitung hat das Ingenieurbüro Ritter-Müller aus Leipzig übernommen. Die ausführenden Baufirmen kämen jedoch alle aus der Region, sagt Maria Beyer und freut sich über die gute Zusammenarbeit. Von Tim Niklas Herholz