Zunächst ist erst einmal alles gut für Rex alias Charly: Im Tierheim am Leisniger Eichberg ist er in guten Händen und wird wieder versorgt. Der Mischlingsrüde ist einer der jüngsten Zugänge in der Einrichtung der Tiernothilfe. Am Montag nahmen ihn die dortigen Mitarbeiter in ihre Obhut. Er stammt von weit weg, kam aus Finsterwalde nach Leisnig. Sein Besitzer war unerwartet verstorben.
Hund hört mit neuem Namen besser
Obwohl er einen Namen hatte, gaben ihm die Tierheimmitarbeiter einen neuen. Charly wird er jetzt gerufen. Und ob es mit dem Namen zusammen hängt, oder ob er sich erst an die Tierheimmitarbeiter gewöhnen musste: Seit er den neuen Namen trägt, hört der Hund auch viel besser.
Guter Weggefährte gesucht
Vom Gemüt her ist der Hund sehr freundlich und umgänglich. Nur mit anderen Hunden vertrage er sich nicht gut, so Rosi Pfumfel von der Tierheimleitung. Sie würde den Hund gern in die Hände eines lieben Menschen abgeben, der dem etwa acht bis zehn Jahre alten Tier ein guter Weggefährte sein möchte.
Finsterwalde bittet um Hilfe
„Der Tierschutzverein, der in und im Finsterwalde aktiv ist, hat uns um Unterstützung gebeten“, schildert Rosi Pfumfel die Hintergründe, warum der Vierbeiner von so weit weg ausgerechnet in Leisnig landete. Der dortige Tierschutzerein unterhalte selbst kein Tierheim, muss sich in derartigen Fälle wie Hund Rex anders helfen und fragt dann in der Umgebung an.
Leisnig hilft nach krankhaftem Tiere-Sammeln
Ungewöhnlich ist das nicht, so Pfumfel. Die Tierheime beziehungsweise Vereine seien generell sehr gut miteinander vernetzt. Anfragen untereinander, wenn Not am Mann oder der Frau ist, seien Gang und Gäbe. So kam es auch, dass im vergangenen Jahr im Leisniger Tierheim eine Reihe von Katzen landete, die aus einem Tiermessi-Haushalt stammten.
Vereine ohne Tierheim
Der Tierschutzverein Mittweida war damals in die vom zuständigen Veterinäramt beim Landratsamt Mittelsachsen angeordnete Beschlagnahe der Katzen eingebunden. Der Verein konnte jedoch diese Menge von rund 80 Tieren gar nicht in einem eigenen Tierheim unterbringen. Es wurde SOS gefunkt an umliegende Vereine, die die Katzen aufnahmen, versorgten, medizinisch betreuen ließen und sich später auch um die Vermittlung kümmerten. Leisnig war mit dabei. So wie in Mittweida unterhält auch der Tierschutzverein in Finsterwalde kein eigenes Tierheim.
Ordnungsämter helfen bei Streunern
Generelle sind die Ordnungsämter der Kommunen für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sauberkeit auf dem kommunalen Territorium zuständig. In ihre Verantwortung fällt es deshalb, dass herrenlose Tiere nicht herumstreunen sollen. Dabei geht es zum einen darum, dass sie Menschen nicht gefährlich werden, keine Krankheiten verbreiten, jedoch auch selbst nicht unter Krankheiten leiden oder möglicherweise an Hunger oder Kälte verenden sollen.
Kommune schließt Vertrag mit Tierschutzverein
In der Regel schließt die Kommune deshalb mit einem konkreten Verein in der Umgebung einen Vertrag, damit beispielsweise entlaufene oder aus anderen Gründen herumstromernde Tiere eingefangen, versorgt, gegebenenfalls an den Besitzer zurück gegeben werden können. Funktioniert das nicht, wird das Tier gegen eine Gebühr an neue Besitzer vermittelt.
Charlys Herrchen unbemerkt verstorben
Im Fall von Hund Charly aus Finsterwalde verhält es sich anders. Der Hund lebte in einem Haushalt bei seinem Besitzer. Der 52-jährige Mann verstarb unerwartet daheim. Zur Verwandtschaft hatte zuvor regelmäßig telefonischer Kontakt bestanden. Deshalb fiel auf, dass sich der Mann nach mehreren erfolglosen Telefonaten nicht von allein wieder zurückmeldete. Daraufhin sah jemand direkt vor Ort nach. Der Mann wurde tot aufgefunden.
Hund soll schnell wieder einen Menschen bekommen
„Zunächst hatte sich eine Nachbarin des Hundes angenommen und ihn versorgt“, so Rosi Pfumfel, „aber die Frau konnte das Tier nicht behalten.“ Ein Verwandter aus Zwickau nahm dann mit dem Tierschutz von Finsterwalde Kontakt auf. Da es sich um einen mit den Leisnigern befreundeten Verein handelt, waren sich die Mitarbeiter schnell einig: Der Hund kommt erst einmal an den Eichberg, sollte aber schnellstmöglich wieder in ein familiäres Umfeld gegeben werden.
Von Steffi Robak