Investitionsstopp ist falsches Signal: Roßwein will noch nichts einsparen

Große Sprünge hat Roßwein nie machen können in der Vergangenheit, aber gut gewirtschaftet hat die Stadt offenbar. Beides hilft jetzt dabei, mit den finanziellen Ausfällen aufgrund der Coronapandemie klar zu kommen. Eine Haushaltssperre zu verhängen, ist in Roßwein kein Thema, wie Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) jüngst erklärte. Und auch sonst stehen Einsparungen erst einmal nicht auf dem Plan. „Jetzt Investitionen zu stoppen, halte ich für das falsche Signal“, so das Stadtoberhaupt. „Wie es 2021 wird, wissen wir jetzt natürlich noch nicht.“ Ein bisschen was habe die Stadt noch auf der hohen Kante, so dass die rund 1,3 Millionen Euro Steuermindereinnahmen in Teilen ausgeglichen werden könnten. An den Haustarifvertrag könne und wolle man nicht heran. Und dann wären Einsparungen lediglich noch bei Baumaßnahmen möglich. Aber da seien zwei Drittel für dieses Jahr auch schon auf den Weg gebracht. Dennoch schaue man schon, wo eventuell etwas eingespart werden kann, sagt Bauamtsleiter Dirk Mehler. So wie bei den schlafenden Polizisten in Ullrichsberg beispielsweise, wo es statt geplanter vier Aufpflasterungen nur drei gab. Allerdings seien es kleinere Posten. An ihre größeren Projekte will die Stadt keine Luft lassen. So habe man in nächster Zeit noch den dritten Bauabschnitt an der Grundschule finanziell zu bedienen. Auch bei verschiedenen Projekten im Stadtumbau wolle man keinen hängen lassen. Warten an anderer Stelle: Noch in der Warteschleife, möglicherweise auch aufgrund von Corona, befindet sich die Maßnahme Weststraße. Vor einem Jahr bereits hat die Stadt für den grundhaften Ausbau einen Förderantrag beim Freistaat gestellt, um 70 Prozent der Kosten abgenommen zu bekommen. Rund 200.000 Euro würde das Unterfangen kosten. Selbst wenn jetzt plötzlich ein positiver Bescheid aus dem Ministerium kommen würde, sei nicht mit einer Umsetzung vor 2021 zu rechnen, erklärt Dirk Mehler. Schließlich müsse erst eine Ausschreibung gestartet werden und dann befände man sich wahrscheinlich bereits in den Wintermonaten, so dass eine Bauausführung in diesem Jahr nicht zu erwarten ist. Immer noch in Wartestellung befindet sich die Stadt was den Erhöhungsantrag für die Straße zur Wunderburg angeht. Dort war man bei der Erneuerung des Regenwasserkanals auf Fels gestoßen und hatte einen Kellergang verfüllen müssen. Für diese zusätzlichen Kosten sei man in Vorleistung gegangen. Von Manuela Engelmann-Bunk