Langer Einkaufssamstag und Plan B für Döbelner Weihnachtsmarkt

Viele schöne Dinge stehen wegen Corona aktuell auf der Kippe. Der lange Einkaufssonnabend der Döbelner Innenstadthändler am morgigen Sonnabend aber nicht. Das betonen Grit Neumann und Wolfgang Müller vom Vorstand des Döbelner Stadtwerberinges. Von 9 bis 18 Uhr haben Döbelns Innenstadtgeschäfte am Sonnabend geöffnet. Händler nicht im Stich lassen: Zum langen Einkaufssonnabend startet zudem der Verkauf des diesjährigen Adventskalenders, den die Döbelner Allgemeine Zeitung und die Döbelner Händlergemeinschaft zum vierten Mal in der Vorweihnachtszeit gemeinsam organisiert haben. In einer Auflage von 2000 Stück wurden die Kalender in insgesamt 25 Innenstadtgeschäften verteilt. Ab Sonnabend werde sie für drei Euro das Stück verkauft. Hinter den 24 Türchen des Kalenders verbergen sich 53 wertvolle Preise, die von Einzelhändlern und Gewerbetreibenden des Stadtwerberinges spendiert werden. Jeden Tag im Dezember wird eine Kalendernummer ausgelost, mit welcher die Preise in den jeweiligen Geschäften eingelöst werden können. Grit Neumann, die Chefin des Stadtwerberinges, hofft darauf, dass die Döbelner und die Bewohner m Umland ihre Innenstadthändler in den schwierigen Zeiten nicht im Regen stehen lassen und am Sonnabend in die Stadt kommen. „Wir haben extra Kaiserwetter bestellt. Maskenpflicht besteht jeweils nur in den Geschäften selbst, im Gedränge des Frischemarktes und in der Bäckerstraße, der engsten Straße der Döbelner Fußgängerzone“, sagt sie. Ansonsten gebe es in Döbeln frische Luft und genügend Platz zum Abstand halten. Ebenso genügend kostenfreie Parkplätze. Wolfgang Müller versucht es auch mit etwas Sarkasmus: „Der lange Einkaufssamstag sei doch gerade jetzt, wo keine Kneipe, kein Sportverein und keine Freizeiteinrichtung auf hat, ein Problemlöser. Jetzt kann der Vati die Mutti nach dem ausgiebigen Frühstück zum Shopping in Döbeln begleiten.“ Für die Verpflegung unterwegs ist auch an allen Ende gesorgt von Pizza bis Doktor Wok, vom Staupitzbistro bis zum Matroschka-Wirt, der am Tümmlersteg russischen Schaschlik anbietet. Plan B für den Weihnachtsmarkt: „Die Einzelhändler haben nach den langen Samstagen im September und Oktober wieder Mut geschöpft und hoffen auf die Kunden“, sagt Grit Neumann. Im Gegenzug versprechen die Innenstadthändler auch für den langen Einkaufssamstag am 5. Dezember und das Weihnachtsmarktwochenende 12./13. Dezember eine weihnachtliche geschmückte Innenstadt, die in jedem Fall weihnachtliches Flair verbreiten wird. Denn nach aktuellem Stand sieht es für den Weihnachtsmarkt in Döbeln schlecht aus. Leipzig und Grimma haben ihre Weihnachtsmärkte abgesagt. Döbelns Oberbürgermeister kündigt für Anfang nächster Woche eine Entscheidung für oder gegen den Weihnachtsmarkt an. Grit Neumann vom Stadtwerbering denkt parallel schon an einen Plan B. Döbelns Innenstadt soll in jedem Fall Weihnachtsstimmung verbreiten. Das hofft auch Wolfgang Müller ganz privat: Er ist gerade Gastvater für eine chinesische Studentin, die mit seiner Tochter studiert und ihr will er unbedingt das weihnachtliche Döbeln zeigen. Mit Pappkartons überfüllte Papiertonnen in Kriebstein. Auf Kunden hoffende Innenstadtgeschäfte in Döbeln. Das hat sehr wohl miteinander zu tun. Denn während die Paketbranche von der schlimmen Corona-Pandemie mit all ihren Grausamkeiten profitiert, leiden andere Branchen, nämlich die in denen die Menschen hier vor Ort arbeiten und die vor allem das Bild der Innenstädte bestimmen, ganz massiv. Natürlich ist es bequem und im Moment sicher auch am ungefährlichsten von Zuhause aus Waren zu bestellen. Doch es kommt eine Zeit nach der Pandemie. Dann möchte man vielleicht wieder durch Innenstädte flanieren, Eis essen, durch Geschäfte bummeln und in Restaurants essen gehen. Von all dem sind aktuell nur die Einzelhändler übrig, die am Sonnabend in Döbelns Innenstadt, Corona zum Trotz und mit entsprechenden Hygienevorkehrungen, für die Kunden da sein wollen. Sie anstatt Amazon und Co mit Umsatz zu bedenken, ist eigentlich ein Gebot der Stunde. AHA und drei H wären dafür die Abkürzung für Abstand, Hygiene, Alltagsmaske und Heimischen Händlern Helfen und im besten Fall noch ein paar Euro für den Kino- oder Gaststättenbesuch für später beiseite legen. Denn all diese und nicht der Versandhandel machen Städte zu schönen Städten. E-Mail: th.sparrer@lvz.de Von Thomas Sparrer