Eins vorweg: Die Postdistanzsäule an der Stelle, wo sich der Leisniger Lindenplatz und die Chemnitzer Straße begegnen, bleibt unangetastet. Der Wassermarie soll ebenfalls nichts passieren. Der Brunnen war erst im April 2017 frisch abgedichtet worden, damit das Becken das Wasser behält. Und was das Beste ist: Der Lindenplatz soll bald wieder seinem Namen alle Ehre machen und von Linden geschmückt sein.
Schock über Abholzung sitzt noch tief
Der Schreck über die radikale Abholzungen am Lindenplatz steckt den Leisnigern noch in den Knochen: Nachdem ein Baum umgebrochen und in ein Privatgrundstück gefallen war, machte der Stadtrat kurzen Prozess. Zwei Wochenspäter war entschieden, dass die Bäume weg kommen.
Lindenfällung sorgte für Bürgerzorn
Eine Neuerung im Sanierungsplan für den Lindenplatz ist, dass es in der Nähe der Grundschule eine kleine Zone zum Anhalten für Autofahrer gibt. Denn nicht allein die Linden am Lindenplatz - vor allem deren Fällung – sorgten zuletzt für den Zorn und Gesprächsstoff unter den Leisnigern. Auch der Zubringerverkehr der so genannten „Eltern-Taxis“, in welchen die Sprösslinge am besten bis vor die Schwelle des Klassenzimmers gefahren werden, hatte ständig heftige Diskussionen zur Folge.
Platzneugestaltung soll Verkehrs-Chaos entspannen
Der Zubringerverkehr motorisierter Eltern, so das Argument, gefährde jene Kinder, die aus der Stadt zu Fuß zur Schule kommen. Wer aus Richtung Markt zur Schule läuft, muss sogar den Lindenplatz queren. Die Begegnung mit dem Autoverkehr ist unausweichlich. Mit der neuen Konzeption für den Platz, wenn er eines Tages saniert ist, soll sich das zumindest etwas entspannen. Nach der Diskussion zu einem Fußgängerüberweg an dieser Stelle konnten sich die Ratsmitglieder bisher zu keiner praktikablen Variante durchringen.
Einfahrt von Chemnitzer Straße bleibt
Die Einfahrt zumindest aus Richtung ehemals Lamms Eck an der Chemnitzer Straße bleibt so erhalten. Zum Ausfahren gibt es künftig eine zusätzliche Möglichkeit. Mit dem Planentwurf für die Sanierung ist vorgesehen, eine Verkehrsableitung in Richtung Bergstraße zu schaffen.
Verkehr am Morgen besser verteilen
Bürgermeister Tobias Goth (CDU): „Bisher ist die Verbindung vom Lindenplatz zur Bergstraße gesperrt. Wenn morgens der Zubringerverkehr der Eltern zu einem Teil nach dort hin angeleitet werden kann, verteilt sich alles etwas besser in der Zeit vor Schulbeginn.“
Ausfahrt in Richtung Bergstraße öffnen
Im Zusammen mit der Kurz-Anhalte-Zone vor der Schule könnte sich das bisher bestehende Schulwegeproblem damit etwas entspannen. Neben der zusätzlichen Ableitung Richtung Bergstraße steht immer noch die schon heute existierende Variante, den Lindenplatz in Richtung Wagler- beziehungsweise Würkert-Straße zu verlassen. Auch die Wende am Ende des Lindenplatzes, um auf die Chemnitzer Straße auszufahren, bleibt besteht weiter.
Weiter an Eltern appellieren
In diesem Zusammenhang haben einige Ratsmitglieder Bedenken. Vollständig kann der Autoverkehr, insbesondere der Schulzubringerverkehr, nicht reguliert werden. Goth dazu: „Wir müssen weiterhin an die Vernunft der Eltern appellieren, dass sie auf die zu Fuß zur Schule kommenden Kinder Rücksicht nehmen.“
Keine abgeholzten Stämme mehr
Im Unterschied zum Erscheinungsbild, wie die Leisniger es aus den vergangenen Jahrzehnten kennen, säumen die Linden in Zukunft nicht mehr die Straßenräder ähnlich einer Allee. Sie finden ausschließlich auf dem Mittelstreifen ihren Platz. Das traurige Bild abgeholzter Stämme soll endlich der Vergangenheit angehören.
Plan wird im Mai öffentlich ausgelegt
Jedenfalls bleibt an den Längsseiten Raum für breite Fußwege. Im Mai wird der Plan für die Bürger im Rathaus öffentlich ausgelegt. Anschließend soll es die vom Bürgermeister schon länger angekündigte Bürgerversammlung geben.
Von Steffi Robak