So geht es weiter mit Karls Erdbeerhof in Döbeln

Die dicke Erdbeere als Symbol für die Karls Erlebnishöfe kommt nach Döbeln. Daran lässt Unternehmer Robert Dahl von der Karls Tourismus GmbH aus Rövershagen keinen Zweifel. Nach dem einstimmigen Stadtratsbeschluss im Oktober wurden nur einen Tag später der Kauf des 17-Hektar großen Grundstückes auf den Fluren des Stadtteiles Gärtitz an der Abfahrt Döbeln-Nord der A14 für 2,5 Millionen Euro vollzogen. Zwischen der Stadt Döbeln und Karls wurde eine städtebaulicher Vertrag geschlossen. Wie es seitdem weiter ging, darüber spricht der Unternehmer im Interview. Frage: Wie ist der aktuelle Stand der Planungen, Herr Dahl? Robert Dahl: Wir haben seit Oktober mächtig geackert und wollen zügig mit den Planungen vorankommen. Dazu haben wir uns mit dem Leipziger Planungsbüro ICL zusammengetan. Die haben vor mehr als zehn Jahren schon mal einen Bebauungsplan für das Grundstück erarbeitet, als dort eine Musterhaussiedlung entstehen sollte. Diese Datenbasis und die damaligen Planungen wollen wir als Grundlage nutzen. Und wie kommen sie in Zeiten von Corona-Beschränkungen voran? Ein Mal pro Woche finden Videokonferenzen mit dem sehr engagierten Team der Stadt Döbeln, dem Planungsbüro und unseren Planern statt. So arbeiten wir uns im Bebauungsplan voran. Wir müssen aber auch klar anerkennen, dass so ein Verfahren Zeit beansprucht, weil einfach viele Parameter wie Naturschutz, Lärmschutz, Artenschutz einzuhalten sind. Auch Themen wie Grundwasser und die Ableitung von Oberflächenwasser werden da abgecheckt. Wie lange werden diese Grundlagenplanungen dauern? Im aller besten Falle mindestens zwölf Monate. Und davon sind ja zwei schon fast rum. Dann hätten wir, wenn alles super läuft, in einem Jahr Baurecht. Aber ich will nicht orakeln und zudem weder uns noch alle Beteiligten unter Zeitdruck setzen. Denn wir wollen ein nachhaltiges Projekt umsetzen und dafür braucht man solide baurechtliche Grundlagen. Auf alle Fälle spüren wir aber im Moment von allen Seiten eine tolle Unterstützung. Robert Dahl (49) ist der Enkel des Erdbeer-Imperium-Gründers Karl. Ab 1921 bewirtschaftete dieser einen Hof in der Nähe von Rostock. Während des zweiten Weltkriegs flüchtet die Familie nach Schleswig Holstein, spezialisiert sich auf Erdbeeren – ist bis zur Wende der wichtigsten Lieferant für die Schwartauer Werke. Als diese die Zusammenarbeit 1989 kündigen, wird Karls zum größten Erdbeerdirektvermarkter. 460 Verkaufshäuschen in Erdbeerform gibt es heute. Zudem gibt es mittlerweile sechs Karls Erlebnisdörfer mit einem Jahresumsatz von etwa 150 Millionen Euro. Nehmen denn mittlerweile auch die inhaltlichen Pläne für Karls Erdbeerhof in Döbeln Gestalt an? Daran arbeitet ein vierköpfiges Design-Team, dem auch ich angehöre aktuell sehr intensiv. Einen Tag pro Woche gibt es eine digitale Runde dazu, um den Masterplan für Döbeln fertig zu bekommen. Vielleicht können wir in ein paar Wochen schon ein paar erste Highlights visualisieren und die Döbelner damit neugierig machen. Versprechen kann ich schon jetzt, dass es in Döbeln nicht nur einige exklusive Manufakturen geben wird, sondern dass wir auch gastronomisch, völlig neue spannende Ideen umsetzen werden. Dürfen potenzielle Mitarbeiter schon mit den Füßen scharren? In der ersten Phase planen wir mit 100 Mitarbeitern in Schaubäckerei, Gastronomie, den einzelnen Schaumanufakturen brauchen. Dazu Tierpfleger, Grünpfleger und ein achtköpfiges Leitungsteam aus den vier Teilbereichen Manufakturen, Gastro, Handel und Erlebnis. Dieses wird Karls Erlebnisdorf in Döbeln gemeinschaftlich leiten. In der jetzigen Planungsphase kann man natürlich noch kein Startdatum für potenzielle Bewerber am künftigen Standort Döbeln nennen. Doch wer bereits jetzt Interesse daran hat, bei uns einzusteigen, kann uns seine Initiativ-Bewerbung zu senden. Egal ob Führungskraft aus Leidenschaft, Teamplayer oder jemand mit Begabungen für unsere Manufakturen. Die Initiativ-Bewerbung werden etwa ein halbes Jahr vor Eröffnung bearbeitet. Aber vielleicht gibt es ja auch Interesse, bereits vorab an einem unserer anderen Standorte zu arbeiten, um für Döbeln später fit zu sein. Jobinteressierte und Neugierige sind am 10. März zum Online-Bewerber-Tag eingeladen. Dort warten spontane Vorstellungsgespräche, virtuelle Spiele, Food-Tastings und Einblicke in das Unternehmen. Näheres gibt es hier: Von Thomas Sparrer