Noch wachsen auf dem Areal am Schlossberg auf dem Eilenburger Berg, wo bis vor kurzem noch die alte Werkhalle der Bonbonproduktion stand, nur Melde, Saudisteln und kleine Birken. Doch im September, spätestens im Oktober, wird hier die offizielle Grundsteinlegung für das Ärztehaus erfolgen. Das verspricht zumindest Mike Kühne, Geschäftsführer und einer von drei Gesellschaftern der Ärztehaus GmbH.
Planung dauerte länger als gedacht
Ursprünglich war der Baubeginn bereits ein Jahr früher vorgesehen. Doch baureife Bauunterlagen zu erstellen, das habe leider dann doch weit mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht. Ein ausdrückliches Lob möchte er dabei aber dem Bauamt der Stadt Eilenburg aussprechen. „Deren Mitarbeiter haben die Baugenehmigung sehr schnell bearbeitet.“
66 Stellplätze sollen erstmal reichen
Ein Knackpunkt bei den Planungen seien neben den zum Teil rigiden Vorgaben der Krankenkassen, die zu Umplanungen gezwungen hätten, die Parkplätze gewesen. Denn in dem Bereich rund um die Klinik Eilenburg macht es schon jetzt mitunter Mühe, einen Parkplatz zu finden. Mike Kühne: „Die Idee eines Parkhauses ließ sich trotzdem nicht umsetzen.“ Denn dafür hätten Gebühren genommen werden müssen, die aber dann doch kaum einer zu zahlen bereit sei. „Wir werden daher nun 66 Stellplätze auf dem Grundstück bauen.“ Sie hätten aber als Investoren eine Zusatzklausel der Stadt in der Baugenehmigung akzeptiert. Da heißt es: „Wird bei der Nutzung festgestellt, dass ein höherer Stellplatzbedarf besteht, sind auf dem Grundstück oder auf einem anderen Grundstück, welches sich in zumutbarer Entfernung befindet, weitere Stellplätze zu schaffen.“
Apotheke und Sanitätshaus ziehen ein
Denn Fakt ist, das Gebäude, das als sogenanntes Staffelgeschoss 2500 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Ebenen haben wird, dürfte mit Apotheke, Sanitätshaus, zehn möglichen Praxen und vier Wohnungen einigen Zulauf haben.
Wer sich konkret in das Ärztehaus einmietet, da hält sich Mike Kühne aber noch bedeckt. Doch so viel sagt er dann doch: In der untersten Etage werden auf jeden Fall eine Apotheke und ein Sanitätshaus einziehen. Die Etage darüber wird komplett vom Medizinischen Versorgungszentrum der Klinik gemietet.
Klinik-Diskussionen gelassen verfolgt
Dass das Ärztehaus und die Klinik von der unmittelbaren Nachbarschaft profitieren wollen, ist unbestritten. Die vor kurzem hochkommenden Diskussionen über Schließungsabsichten von Kliniken hat daher natürlich auch Mike Kühne genau verfolgt, steht dem Ganzen aber gelassen gegenüber. „Eine Forderung nach weniger Krankenhäusern in Ballungsräumen kann ich verstehen. Doch eine Grundversorgung wird auch vor Ort gebraucht und reduziert den Mobilitätsaufwand.“ Hier müsse, so seine Ansicht, beispielsweise in Sachen Dialyse, wofür es in Eilenburg bisher keine Genehmigung gibt, eher mehr als weniger getan werden.
Einzug erfolgt im November 2020
Die Investition in das Ärztehaus zum jetzigen Zeitpunkt sieht er daher dann auch ein Stück weit als verantwortungsvolles Investieren für die Region.
Insgesamt zwei Drittel der Mieter seien gefunden, so dass nun losgelegt werden könne. Die Finanzierung des Fünf-Millionen-Projektes, das überwiegend mit lokalen Baufirmen umgesetzt werden soll, steht seit Montag. Die Fertigstellung ist damit für den 1. November 2020 fest geplant.
Von Ilka Fischer