Weihnachtlich ist es wahrlich nicht an diesem Sonntagabend in Eilenburg, es regnet in Strömen. Kaum aber hat Kantorin Lena Ruddies Kantorei und Chorgästen sowie Mitteldeutschem Kammerorchester mit seinem Konzertmeister Andreas Hartmann das Zeichen für den ersten Einsatz gegeben, ist das Gotteshaus erfüllt vom ausdrucksstarken und kräftigen Gesang und der einprägsamen Musik.
Die Akteure haben überzeugt
Knapp zwei Stunden folgen, in denen die Akteure in ihrer Gesamtheit mit ihrer Einheitlichkeit und gutem Textverständnis überzeugen, ebenso wie die Solisten Elisabeth Göckeritz, Bernadette Neckermann, Stephan Kelm und Dirk Schmidt. Unterstützt von einem brillanten Orchester, das mit Bernd Bartels an diesem Abend einen der besten Trompeter Mitteldeutschlands in seinen Reihen hat.
Letzte Aufführung 2014
2014 erklang Bachs Meisterwerk das letzte Mal in Eilenburgs Kirche St. Nikolai und fast scheint es, als wollten die Gäste in der ausverkauften Kirche mit ihrer Anwesenheit beweisen: Wir haben es vermisst. Im Sommer hatten die Proben begonnen, zu denen Lena Ruddies auch erstmals Sänger einlud, die die Aufführung eines Oratoriums mal leibhaftig erleben wollten. Tags darauf ist sie voll des Lobes ob der motivierten Leistung. Fleiß und Zuverlässigkeit der Gastsänger seien hervorragend gewesen.
Am Ende dieses musikalischen Abends regnet es noch immer. Doch Bach klingt nach und irgendwie ist es doch ein bisschen wie Weihnachten.
Von Kathrin Kabelitz