Erntezeit in Wöllmen: Hitze setzt Bäumen mächtig zu

Auf den Apfel-, Pflaumen- und Holunderplantagen in Wöllmen hat die Erntezeit begonnen. Obstbauer Dieter Dottermusch, der den Betrieb seit Jahrzehnten führt, ist mit den Erträgen im Großen und Ganzen zufrieden. Dennoch hätten zwei Dürrejahre in Folge den Obstgehölzen erheblich zugesetzt, besonders den Apfelbäumen, die auf 18 Hektar Fläche stehen. „Das ist eine Trockenheit, die weh tut“, erzählt der Apfelbauer während einer Fahrt über die Plantagen. „Wir haben weniger Äpfel als sonst. Aber es sind genügend Äpfel da, auch in guter Qualität.“ Sonnenbrand an Äpfeln: Das hängt damit zusammen, dass Dottermusch verschiedene Sorten anbaut. Rubin und Rubinette seien mit der Witterung gut zurechtgekommen, auch mit den Frösten im Frühjahr. Andere Sorten dagegen weniger. Zum Teil hat Dottermusch die Bäume bewässert. Doch das in steter Regemäßigkeit zu betreiben, sei unmöglich. Bei der Rundfahrt wird deutlich, wie es um die Apfelbäume bestellt ist. Es gibt Sorten, die stehen prächtig und prall da, andere wiederum haben Sonnenbrand. „Für den Handel sind die nichts“, sagt Dottermusch. Erntehelfer im Einsatz: Geerntet wird bereits die Sorte Summerred. In der kommenden Woche kommen Elstar, Gala, Rubin und Rubinette dran. Inwieweit die Äpfel sich als Lagerware eignen, sei derzeit nicht abschätzbar. Parallel holen die Erntehelfer aus Polen auch die Pflaumen von den Bäumen. Ebenso erntereif ist der Holunder, der erstaunlich gut mit der Hitze zurechtgekommen ist. Der Holunder, der auf 0,8 Hektar Fläche wächst, wird zu Saft und Wein verarbeitet. Hoffest in Wöllmen: Auf dem Obsthof Wöllmen laufen indes auch die Vorbereitungen für das Hoffest am 7. und 8. September, zu dem der Obstbauer und sein Team wieder Tausende Besucher erwarten. Wie Apfelbauer Dottermusch erzählt, könnten sich die Gäste erneut auf eine Vielzahl von Anbietern regionaler Produkte freuen getreu seinem Motto „Aus der Region – für die Region“. Unter anderem werde diesmal eine Bisonfarm mit ihren Produkten vertreten sein. Besonders spektakulär sei auch die Show mit Sturzflugtauben. Zudem gebe es ein deftiges und süßes Imbissangebot. „Am Montag ernten wir auch 200 verschiedene Sorten Kürbisse, die wir ausstellen“, erzählt Dottermusch. Die sind immer ein besonderer Blickfang auf dem weitläufigen Obsthof-Gelände. Am 7. und 8. September feiert der Obsthof in Wöllmen wieder sein traditionelles Hoffest. Von 9 bis 18 Uhr wird für Besucher einiges geboten, hier eine Auswahl: Rundfahrten durch die Apfelplantage, Äpfel zum Selberpflücken, Apfelsortenschau und Apfelbestimmung, Kunstausstellung in der Scheune, über 200 Kürbissorten, Holundersuppe wie zu Omas Zeiten, Flammlachs, Zebu am Spieß, Grillsachen, Pilzausstellung und -beratung, Mühlen-Kreativ-Werkstatt, Gärtnereiprodukte, altes Handwerk und Direktvermarkter aus der Region, Schau verschiedener Haustierrassen, Alphorn- und Harfenspieler Stefan Weyh, Sturzdrehflugtaubenshow (Samstag 11 und 14 Uhr), Maislabyrinth, Folklore mit „Vergissmeinnicht“, Hüpfburg aus Strohballen. Von Nico Fliegner

Obstanbau - Erntezeit in Wöllmen: Hitze setzt Bäumen mächtig zu