Kinderbetreuung: Was zahlen Eltern zwischen Eilenburg und Düben?

Mit dem neuen Jahr steigen in etlichen Gemeinden rechts und links der Mulde auch die Elternbeiträge. Die LVZ hat die Beiträge der sieben Kommunen Eilenburg, Bad Düben, Jesewitz, Zschepplin, Doberschütz, Laußig und Mockrehna verglichen. Das Fazit: Die Anfang 2018 ermittelten günstigsten Kommunen Eilenburg und Doberschütz liegen auch drei Jahre später weiter vorn. Jesewitz schließt auf. Raus kam bei dem Test aber auch: Erstmals kann keine Kommune mehr den Krippenplatz für unter 200 Euro monatlich anbieten. Generell schrumpfen zudem die Abstände. In Zschepplin, der teuersten Kommune, zahlt man 25 Euro mehr als in den günstigsten. 2018 betrug diese Differenz noch 36 Euro. Was Eltern als Vollzahler damit konkret für die neunstündige Betreuung in Krippe und Kindergarten sowie für den sechsstündigen Hort aufbringen müssen. Hier gibt es den Überblick: Krippen sind in Eilenburg und Jesewitz am günstigsten: Eilenburg: Die Muldestadt hat auch nach der im Oktober 2020 beschlossenen Erhöhung der Krippenbeiträge auf 200 Euro, nun gemeinsam mit Jesewitz, die günstigsten Krippenplätze. Zugleich wurde in Eilenburg für 2022 aber eine weitere Erhöhung auf dann 215 Euro beschlossen. Der Kindergarten-Platz kostet 2021 in Eilenburg wie im Vorjahr 109 Euro, der im Hort 64 Euro. Hier fahren die Doberschützer etwas besser, die Jesewitzer etwas schlechter. Insgesamt hat die Stadt elf Einrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft. Ein Ärgernis am Rande: Eilenburg punktet mit seinen günstigen Elternbeiträgen nicht offensiv. Familien, die die Stadt mit dem Slogan, das Beste an Leipzig zu sein, als Wohnort in Betracht ziehen, finden derzeit im Stadtrecht keine aktuelle Fassung der Elternbeitragssatzung. Bad Düben setzt auf Automatismus: In Bad Düben hat sich der Stadtrat zuletzt erst 2020 mit den Elternbeiträgen beschäftigt. Das Besondere: Hier wurden nicht nur die auch 2021 geltenden Beiträge in Höhe von 219 Euro für die Krippe, 141 Euro für den Kindergarten und 76 Euro für den Hort verabschiedet. Der Stadtrat hat sich zugleich auch für einen Automatismus ausgesprochen. Danach werden künftig nun 20 Prozent der Betriebskosten im Krippenbereich und 23 Prozent der Betriebskosten bei Kindergarten und Hort umgelegt. Damit blieb Bad Düben unter der zum Zeitpunkt des Beschlusses gültigen sächsischen Vorgabe von maximal 23 beziehungsweise 30 Prozent. Inzwischen hat Sachsen den Kommunen da zwar noch mehr Spielraum eingeräumt, aber das finanzielle Budget nicht angepasst. Für Bad Düben heißt das nun, dass mit Veröffentlichung der Vorjahres-Betriebskosten auch automatisch die Elternbeiträge für das kommende Jahr feststehen. Damit spart sich Bad Düben, das den Nachwuchs ausschließlich in freier Trägerschaft in drei Kitas und einem Hort betreuen lässt, künftig nicht nur nervenaufreibende Debatten über Elternbeiträge. Die Eltern haben zudem mindestens ein halbes Jahr Zeit, sich darauf einzustellen. Jesewitz hat seine Elternbeiträge zuletzt zum 1. Januar 2020 angepasst. Demnach kostet der Krippenplatz hier auch im neuen Jahr 200 Euro im Monat, der Kindergarten-Platz 120 Euro. Die sechsstündige Hortbetreuung schlägt mit 70 Euro zu Buche. Zschepplin bleibt am teuersten: In Zschepplin bleiben die Elternbeiträge in diesem Jahr ebenfalls stabil, allerdings auf vergleichsweise hohem Niveau. Im Gegensatz zu Jesewitz, wo es mit dem „Mäuseland“ nur eine zentrale Einrichtung in kommunaler Trägerschaft gibt, haben die Zscheppliner aber die Möglichkeit, ihre Kinder an den vier Standorten in Zschepplin, Hohenprießnitz, Naundorf und Glaucha betreuen zu lassen. Die für 2021 geltenden Kennzahlen lauten damit 225, 134 und 78 Euro. Zschepplin hat damit zwar die höchsten Elternbeiträge, federt diese aber mit einer sehr guten Stundenstaffel ab. So können sich die Eltern in der Krippe und im Kindergarten neben einer Halbtags-Betreuung auch für sechs, sieben oder acht Stunden Betreuungszeit samt entsprechender prozentualer Abschläge entscheiden. Doberschütz ist bei Kindergarten und Hort Spitze: Doberschütz hatte noch beim LVZ-Test für 2018 die niedrigsten Beiträge, diese Führung aber 2019 zumindest im Krippenbereich an Eilenburg verloren. Mit den auch 2021 weiter geltenden Kosten für eine neunstündige Betreuung von 201,50 Euro in der Krippe liegt Doberschütz aber auch jetzt nur gering über dem Testsieger. Für den Kindergarten mit 95,50 Euro und für den Hort mit 54 Euro zahlen Doberschützer, die ihre Sprösslinge an fünf Standorten betreuen lassen können, auch weiterhin am wenigsten. Laußig, das seinen Nachwuchs von zwei freien Trägern in Laußig, Authausen, Pressel und Kossa betreuen lässt, hat seine Elternbeiträge zuletzt nicht zum Jahresende, sondern zum 1. Mai 2019 erhöht. Die Laußiger Eltern zahlen damit auch 2021 für den Krippenplatz 205, für den Kindergarten 112 Euro und für den sechsstündigen Hortplatz 71 Euro. In Mockrehna, das insgesamt an sechs Standorten den Nachwuchs betreut, gelten seit 2019 die Beiträge von 210, 110 beziehungsweise 70 Euro. Von Ilka Fischer