Martinsumzug in Corona-Zeiten? Kreatives Alternativangebot in Weltewitz

Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen fallen vielerorts Veranstaltungen aus, so auch Martinsumzüge, die für den 11. November, dem Martinstag, geplant waren. In Weltewitz hat das Martinsfest eine lange Tradition. Deshalb haben sich der Gemeindekirchenrat, der Schulförderverein und die Feuerwehr für dieses Jahr eine Alternative überlegt – sie haben einen Martinsweg ins Leben gerufen als Erinnerung an Sankt Martin, den Schutzpatron der Armen. Mit Lampions und Taschenlampen: Den Martinsweg, der etwa einen Kilometer lang ist und auf dem Parkplatz am Kindercampus startet, kann ab jetzt jede Familie für sich ablaufen, wie Carola Hoffmann, die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, mitteilt. Der Weg führt durch den Wald bis zur Kirche, weiter über den Lindenplatz zur Feuerwehr, entlang der Teichgasse zur Bergstraße und hinunter zur Schulstraße bis zum Parkplatz. „Lampion und Taschenlampe sind erforderlich“, rät Carola Hoffmann. Denn mitunter fehlt entlang des Weges eine Beleuchtung. Unterwegs gibt es einiges zu entdecken. Auf dem Martinsweg sind elf Stationen aufgebaut, die Gemeindepädagogin Brit Sperling und Carola Hoffmann gestaltet haben. Auch Mitglieder der Kirchgemeinde und des Schulfördervereins unterstützten die Frauen mit Dekorationen. So ist unter anderem das Kirchentor hübsch geschmückt. „Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Martins- und Laternenlieder: Die einzelnen Stationen laden die Kinder zum Verweilen und Staunen ein. An jeder Station werden Geschichten aus dem Kinderbuch „Von Sankt Martin den Kindern erzählt“ von Barbara Cratzius präsentiert. Außerdem lohnt es sich, ein Smartphone mitzunehmen. Per QR-Code können Martins- und Laternenlieder abgerufen werden, eingespielt vom BBC, dem Blechbläserchor Weltewitz. „Man kann auch viel zu Brauchtum, Bauernweisheiten um Martini und Rezepte entdecken“, sagt Carola Hoffmann. Es werde für jedermann etwas geboten. Und selbst der Gedanke des Teilens, wofür Sankt Martin steht, spielt eine besondere Rolle. Eingeladen wird beispielsweise zur Paketspenden-Aktion für arme Kinder in Tiraspol und es gibt eine Tauschbörse, auf der man so ziemlich alles tauschen kann. Martinsweg kommt gut an: Im sozialen Netzwerk kommt diese Alternative zum Martinsfest gut an. Für die Veranstalter gibt es viele lobende Worte wie „Coole Idee“ oder „Prima Idee“. Das freut Carola Hoffmann und sie wünscht sich, dass viele Familien aus dem Kirchspiel Krostitz den Martinsweg in Weltewitz ablaufen. Bis zum 18. November, dem Buß- und Bettag, ist das möglich. Von Nico Fliegner