In der ehemaligen Gaststätte „Roter Hirsch“ in Eilenburg geben sich die Handwerker die Klinke in die Hand. In den vergangenen Tagen sind Elektriker und Maurer vor Ort gewesen, um ihren Beitrag zum Umbau der verwaisten Gaststätte zur neuen Stadtbibliothek zu leisten.
Riesiges Datenkabel verlegt
Christoph Danzmann, Chef des gleichnamigen Eilenburger Elektroinstallationsbetriebes, erklärt im Eingangsbereich der früheren Gaststätte an der Torgauer Straße, womit er und seine Mitarbeiter beschäftigt sind. „Dieses Datenkabel verbindet das Rathaus und Museum mit der neuen Bibliothek“, zeigt er auf lilafarbene Kabelstränge, die an einem Balken befestigt sind. Die Kabel ermöglichen den schnellen Datenaustausch zwischen den Einrichtungen. Ebenfalls verlegt wurde ein Glasfaserkabel, mit dem das Haus dann schnell im Internet unterwegs ist.
Warten auf die Maler
Doch diese Aufgaben sind nicht die einzigen für den jungen Firmenchef und sein Team. Viele Wochen davor hat das Unternehmen die Elektrotechnik installiert, Hunderte Meter Kabel verlegt, Verteilstationen gebaut – eine komplizierte Aufgabe. „Jetzt müssen die Maler durch und dann können wir die Lampen installieren“, erzählt Christoph Danzmann im größten Raum der Hirsch-Baustelle, der dann auch der Hauptraum der Bibliothek werden wird. „Das ist eine schöne Baustelle, aber sie ist auch sehr anstrengend. Wir alle müssen hier viel miteinander reden. Aber mit dem Architekten Herrn Giersdorff läuft das reibungslos. Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen von K&S ist schön“, lobt Danzmann.
Fenster werden verputzt
Das Laußiger Bauunternehmen K&S ist für den Rohbau zuständig. Da die neuen Fenster drin sind, müssen die jetzt verputzt werden. Die Arbeiten übernehmen Bernd Engemann und seine Kollegen. Am Donnerstag haben Rico Grabe, Christoph Horn und Mo Mohamed Filzputz an die Wände im Innenbereich aufgebracht. Bernd Engemann hat derweil die Fensterbereiche im Hof mit Putz versehen. Auch K&S ist schon länger auf der Baustelle tätig, machte beispielsweise Durchbrüche oder baute Stürze ins Mauerwerk.
Das sagt der Architekt
„Wir liegen gut im Zeitplan, es gab auf dieser Baustelle wenig Überraschungen“, sagt der Eilenburger Architekt Uwe Giersdorff. Das Ziel, alles bis November fertig zu bekommen, werde aus seiner Sicht erreicht. Der Estrich soll in den nächsten Tagen aufgeheizt werden, damit er richtig trocknet. Malerarbeiten folgen, die Fußbodenbeläge kommen in zirka vier Wochen, ebenso die Innentüren. Derzeit, so Giersdorff weiter, läuft eine Ausschreibung für die Innenausstattung. Die Vergabe ist für August vorgesehen, der Einbau für September.
Umzug der Bibliothek im November
Die Arbeiten an dem traditionsreichen Haus beschränken sich auf das gesamte Erdgeschoss. Die Kosten belaufen sich nach Angaben der Stadtverwaltung auf 621 000 Euro, „wovon ein Großteil auf der Basis einer Förderung des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie aus Mitteln des Kulturraums Leipziger Raum gefördert wird“. Im November ist der Umzug der Stadtbibliothek vom jetzigen Sitz in der Dr.-Belian-Straße geplant. Damit werden dann Stadtmuseum und Tourist-Information, die sich bereits im benachbarten Gebäudeteil befinden, sowie die Bücherei vereint. Alle drei Bereiche haben einheitliche Öffnungszeiten und sind künftig vom Haupteingang Torgauer Straße erreichbar.
Von Nico Fliegner