Lauterbach: Ab Freitag ist wichtige Verkehrsachse S49 dicht

Schon ab Freitag ist für LKW in Lauterbach kein Durchkommen mehr: Die Staatsstraße 49 nördlich von Bad Lausick wird bereits ab 28. Februar für den Schwerverkehr voll gesperrt. Für PKW gilt die Sperrung in der Fahrtrichtung Bad Lausick. Das ist die Kernaussage von Markus Heier vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Die Behörde hatte am Mittwoch Nachmittag in der Bad Lausicker Oberschule zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Grund für die Sperrung: massive Schäden an der Fahrbahn, die zwischen zwei Steinbruch-Restlöchern entlang führt – auf 122,5 Metern Länge. Heier: Baubeginn frühestens 2022: Die Sperrung der frequentierten Trasse, die Bad Lausick und Otterwisch via Pomßen mit der Autobahn 14 und Leipzig verbindet, soll über Jahre Bestand haben. „Frühestens 2022“, so Heier, sei mit der Instandsetzung oder einem Neubau der Überfahrt zu rechnen. Immerhin wolle man in den nächsten Monaten eine Ampel errichten, um dann wenigstens PKW wechselseitig durch die Sperrung zu lotsen. Für die LKW gilt eine weiträumige Umleitung über Großbardau, die Grimmaer Umfahrung und Grethen. PKW Richtung Leipzig müssen bis auf weiteres einen ähnlichen Umweg nehmen. Betroffen sind auch Schulbusse. Die Ankündigung stieß in der mit mehr als 100 Zuhörern gefüllten Aula auf Kopfschütteln und Kritik. Der Zustand der Straße sei schon vor einem Jahrzehnt durch das damalige Straßenbauamt Döbeln thematisiert worden, sagte Peter Georgi: „Das haben wir im Ortschaftsrat schon vor der Kreisreform diskutiert.“ Die Behörden hätten es seither an der nötigen Konsequenz fehlen lassen. Noch schlimmer als die Sperrung sei, dass nicht einmal eine Umfahrung über eine Baustraße angeboten werde. Kauerauf: Behörde hat nicht gehandelt: „Die Trennung von Bad Lausick, die wir seit Jahren wollen, veranlasst jetzt das Amt“, formulierte es Otterwischs Bürgermeister Matthias Kauerauf (parteilos) zugespitzt mit Blick auf die ungeliebte Verwaltungsgemeinschaft. Für unsere Bürger an der S 49 sei das ein Segen, für die Wirtschaft und viele andere ein Riesen-Problem: „Man hat spätestens vor zwei Jahren die Verwerfungen in der Fahrbahn erkannt – aber nicht gehandelt.“ Denselben Vorwurf nannte Bad Lausicks Ex-Bürgermeister Josef Eisenmann: „Der schlechte Zustand des Bauwerks ist doch lange bekannt.“ Lesen Sie zu Thema auch: Das sagen Bewohner Das sagen Unternehmer Leinung: Zwei Gutachten kommen zu gleichem Ergebnis: „Uns war bewusst, dass sich der Zustand verschlechtert", erwiderte Grit Leinung, Referatsleiterin Bauwerke im Lasuv. Immerhin seien die Stützwände 100 Jahre alt. Wie massiv die Schäden seien, hätten erst zwei Gutachten Ende 2019 erbracht, die zu demselben Ergebnis gekommen seien: „Das Bauwerk ist momentan nicht geeignet, die Verkehrslasten zu tragen.“ Im zweiten Quartal kümmere man sich um ein Baugrund-Gutachten. Das sei Grundlage für eine Varianten-Untersuchung. Die Vor-Planungen für eine Zwischen-Instandsetzung und den Neubau will die Behörde „noch in diesem Jahr“ vorlegen. Bis zum Frühjahr 2021 gebe es eine Vorzugslösung, den Baustart nicht vor 2022. Hultsch: Hoffentlich geht es schneller als angekündigt: Die Sanierung des Stützwand-Bereichs sei Teil der Erneuerung der Ortsdurchfahrt, so Heier. In die eingebunden sei der Ausbau der Kreuzung mit der Kreisstraße Kitzscher – Großbardau. Dass die Deutsche Bahn im Zuge der Elektrifizierung die Bahntrasse südlich des Dorfes verlege und die Staatsstraße dann an anderer Stelle quere, spiele bei diesen Planungen keine Rolle. Bad Lausicks Bürgermeister Michael Hultsch (parteilos), der mit Amtskollegen und Vertretern der regionalen Wirtschaft schon im Vorfeld auf weniger schmerzhafte Lösungen gedrängt hatte, bemühte sich um Zuversicht: „Ich hoffe, dass wir nicht wirklich von zwei Jahren reden, um eine Zwischenlösung zu finden.“ Von Ekkehard Schulreich

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