Colditzer Stadträte fordern alternatives Konzept für die Schlossweihnacht

Die Colditzer Schlossweihnacht wird es in diesem Jahr in der gewohnten Form nicht geben. Ursprünglich wollte die Stadtverwaltung die Veranstaltung sogar ganz absagen, doch die Stadträte folgten ihr in diesem Ansinnen am Donnerstagabend nicht und fassten keinen entsprechenden Beschluss. FDP-Stadtrat Heinz: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Stattdessen fand ein Antrag des Gremiums eine Stimmenmehrheit, in dem die Stadtverwaltung mit der Erarbeitung eines alternativen Konzeptes beauftrag wird. „Wo ein Wille vorhanden ist, da findet man auch einen entsprechenden Weg“, meint FDP-Stadtrat Manfred Heinz. In der aktuellen Situation könnten die Bürger zwar sicherlich gut auf ein Bühnenprogramm verzichten, der Kontakt zu anderen Menschen sei aber in diesem Jahr insbesondere in der Vorweihnachtszeit umso wichtiger. „Ich bin auch überzeugt davon, dass sich die Leute an die mit dem zu erarbeitenden Konzept verbundenen Auflagen halten werden“, so der ehemalige Colditzer Kommunalchef, der der Verwaltung unterstellt, den erhöhten Aufwand zu scheuen. Die Stadt hatte in der Beschlussvorlage das Schloss als in der aktuellen Pandemie ungeeignet für eine Veranstaltung mit dem Zuschnitt der Schlossweihnacht eingeschätzt. Im Bereich des zweiten Schlosshofes könnten die Besucherströme nicht voneinander getrennt werden, und der erste Schlosshof sei aufgrund der freizuhaltenden Feuerwehrstellflächen nur eingeschränkt nutzbar. Ein Ausweichen auf den Markt wiederum sei mit höheren Kosten unter anderem für Toiletten, sich aus der größeren Fläche ergebenden erhöhten Gema-Gebühren sowie Straßensperrungen verbunden. Dinge, die im vergangenen Jahr den Ausschlag dafür gegeben hätten, die Veranstaltung in vollem Umfang auf das Schloss zu verlegen. Zudem schlössen sich der Genuss von hochprozentigen Getränken wie Glühwein und die Einhaltung der gängigen Hygienemaßnahmen nahezu aus. „Wir haben große Bedenken, eine Veranstaltung durchzuführen, von der ein erhöhtes Infektionsrisiko ausgehen könnte“, verdeutlicht Bürgermeister Robert Zillmann (parteilos) den städtischen Standpunkt. Eine Absage ist nicht die beste Lösung: Von diesem abweichend fordert Stadtrat Steven Schlender vom Bündnis Zukunft, sich dem Virus zu stellen. „Eine Absage ist vielleicht die einfachste, aber aus unserer Sicht nicht die beste Lösung.“ Vielmehr müssten auch die Kommunen lernen, mit der Situation umzugehen. „Dass es keinen Weihnachtsmarkt wie in den vergangenen Jahren geben wird, ist allen klar, aber mögliche Alternativen von Vornherein auszuschließen, ist nach unserem Dafürhalten auch nicht der richtige Ansatz“, so Schlender. Lesen Sie dazu auch: Schlossweihnacht: In Colditz leben Märchen Von Roger Dietze