Gewächshaus im Botanischen Garten Oberholz saniert

Es ist schön hell, gut beschattet und angenehm temperiert – zur feierlichen Übergabe des fertig sanierten Gewächshauses herrscht darin ein regelrechtes Wohlfühlklima. Was auch mit der ohnehin guten Stimmung unter den Gästen zusammenhängt, die im Botanischen Garten für Arznei- und Gewürzpflanzen Oberholz allesamt die fertiggestellte Sanierung des DDR-Gewächshauses vom Typ „TG-10“ feierten. 75 000 Euro hatte das Vorhaben gekostet, dank der 80-prozentigen Leader-Förderung blieben noch 15 000 Euro Eigenmittel übrig, bei deren Aufbringung der Garten-Freundeskreis wie immer eine große Rolle spielte. Dessen Vorsitzende Hannelore Pohl will gar nicht hervorgehoben werden, verweist statt dessen auf die gute Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kuhstall-Verein. „Es ist toll, was hier in den letzten Jahren im Garten geschaffen wurde. Ohne die Hilfe der anderen und die Fördermittel wäre das nicht möglich gewesen. Jetzt müssen wir am Ball bleiben, zum Beispiel beim notwendigen neuen Mobiliar“, sagt die 76-Jährige. Mehr Platz für Veranstaltungen: Großpösnas soziokulturellem Zentrum steht nun wieder ein funktionstüchtiger Veranstaltungsort mit ganz besonderem Charme zur Verfügung. „Wie sind sehr froh, dass wir hier für unsere Lesungen und Konzerte wieder eine helle und wetterfeste Regenvariante haben. Die Veranstaltungsfläche ist sogar etwas größer geworden, bis zu 70 Besucher finden jetzt Platz“, freut sich Kuhstall-Programmchefin Petra Körner-Winter. Das weiß auch Bürgermeisterin Gabriela Lantzsch (parteilos) zu schätzen: „Ich bin glücklich, dass wir für die engagierte Kultur- und Umweltbildung hier gute Rahmenbedingungen schaffen konnten.“ Maik Schramm, Chef der Lokalen Aktionsgruppe Südraum Leipzig (LAG), die die Fördermittel verteilt, meint: „Auf Großpösna kann man stolz sein. In der Gemeinde wurden bereits 40 geförderte Projekte realisiert, weil es dafür engagierte Mitarbeiter in der Verwaltung gibt und von ihr bürgerschaftliches Engagement sehr unterstützt wird.“ Dach komplett ersetzt: Wie aufwendig die Sanierung des 40 Meter langen und neun Meter breiten Gewächshauses war, weiß Uwe Schaarschmidt am besten. Der Firmenchef aus Pirna hatte schon zu DDR-Zeiten als junger Mann diese Häuser in Dresden mit produziert und aufgebaut. „Viele gibt es nicht mehr, das hier ist noch ein Original-Typ. Ich kenne die Schnittstellen, weiß, wie man es wieder auf einen modernen Stand bringt“, erklärt der 62-Jährige. Unter anderem war das undichte Dach entfernt und durch neue Doppelstegplatten ersetzt worden. Hinzu kamen neue Motoren für Dachbelüftung und Schattierung, die aus 400 Quadratmetern neuem Gewebe besteht. Das Ganze läuft gesteuert von einer Wetterstation auch automatisch. Von der ehrenamtlichen Chef-Gärtnerin und Biologin Heike Schüürmann gibt es viel Lob für die Sanierung: „Für das Wachstum der Pflanzen ist es sehr wichtig, dass Lüftung und Beschattung wieder funktionieren und sich alles wieder besser regulieren lässt.“ Von Olaf Barth