Etwa 1500 Reiter sind am Ostersonntag in der sorbischen Oberlausitz (Lausitz) unterwegs gewesen und haben traditionell ihre Prozessionen abgehalten.
Die sorbischen Katholiken verkündeten während neun feierlicher Umzüge zu den Kirchen der eigenen und der Nachbar-Gemeinden beim Osterreiten hoch zu Ross die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu in Liedern und Gebeten und wünschten ein gesegnetes Osterfest.
Die Strecken säumten hunderte Schaulustige, die die Osterreiter bestaunten. Pferd und Reiter waren vor dem Ritt auf Hochglanz „ poliert „ worden. Mit Zylinder und Gehrock gekleidet führten die Osterreiter bei ihren Ritten Kreuze, Kirchenfahnen und Christus-Statuen bei sich. Die Pferde waren mit einem speziellen Ostergeschirr mit christlichen Symbolen und bunt bestickten Schleifen für das religiöse Ritual geschmückt worden.
Lange Tradition
Das Osterreiten ist einer der bekanntesten überlieferten religiösen Osterbräuchen der Sorben in der katholischen Region zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda. Ostersonntags treffen sich die Prozessionen der ausschließlich männlichen sorbische Osterreiter an acht katholischen Pfarrkirchen und dem Kloster Marienstern.
Mit dem Segen des Pfarrers und beim Läuten der Glocken reiten die Männer dreimal um die Kirche und danach in die Nachbargemeinde, um dieser die frohe Botschaft von der Auferstehung Christi zu überbringen.
Von dpa/RND/Lisa Neumann